München. Nach seiner Wiederwahl als VW-Aufsichtsratschef steht Ferdinand Piëch kurz vor dem Sprung an die Spitze des MAN-Aufsichtsrats. Bei einem Treffen mit hochrangigen Gewerkschaftsvertretern habe Piëch unter anderem Arbeitsplatzgarantien bei der möglichen Fusion von MAN, Scania und dem VW-Nutzfahrzeugegeschäft in Aussicht gestellt und sich gegen eine Zerschlagung des MAN-Konzern ausgesprochen, berichtete der „Focus“ unter Berufung auf Betriebsratskreise. Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat wollten im Gegenzug geschlossen für Piëch als Chef des Kontrollgremiums stimmen. In Branchenkreisen war schon zuvor damit gerechnet worden, dass Piëch den Posten übernimmt. Ein MAN-Sprecher wollte sich am Samstag nicht zu den Spekulationen äußern. Der VW-Konzern hat im Fusionspoker in der Lastwagenbranche die Fäden in der Hand. Die Wolfsburger sind sowohl an MAN als auch an Scania maßgeblich beteiligt. Nach der gescheiterten Übernahme von Scania durch MAN suchen die beteiligten Unternehmen derzeit nach einer Lösung auf einvernehmlichen Weg. VW will nach der Aufstockung seiner MAN-Anteile auf knapp 30 Prozent bei der Hauptversammlung am 10. Mai drei Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden, darunter auch Piëch. Als größter Einzelaktionär kann VW auch Anspruch auf den Vorsitz in dem Kontrollgremium erheben. (dpa)
Ferdinand Piëch auf dem Weg an die MAN-Aufsichtsratsspitze
Piëch stellt Arbeitsplatzgarantien bei der möglichen Fusion von MAN, Scania und dem VW-Nutzfahrzeugegeschäft in Aussicht