Bremen. Die Anordnung eines Durchfahrverbots für nicht schadstoffarme Lastwagen in der Bremer Innenstadt stößt in der lokalen Wirtschaft auf schroffe Ablehnung. Die Handelskammer bezeichnete das Verbot am Donnerstag als „unausgegorenen Aktionismus“ und forderte eine unverzügliche Rücknahme. Die Regelung führe zu einer einseitigen und unangemessenen Belastung des Wirtschaftsverkehrs. Umweltsenator Jens Eckhoff (CDU) hatte die Anordnung gestern mit einer angestrebten Verminderung von Feinstaub in der Luft begründet. Nach der neuen Regelung dürfen in Bremen ab sofort nur noch schadstoffarme Lastwagen die Innenstadt durchfahren. Lastwagen, die die Abgasnormen ab Euro 4 nicht erfüllen, dürften die City nur noch ansteuern, wenn sie dort Ware laden oder entladen, teilte Eckhoff mit. Entsprechende Hinweisschilder wurden gestern an 23 Stellen rund um die Innenstadt aufgestellt. Die Polizei werde mit Kontrollen das Einhalten des Fahrverbots überwachen, kündigte ein Sprecher des Umweltressorts an. Zur weiteren Reduzierung der Feinstaubbelastung sollten künftig auf den kritischen Straßenbereichen nur noch besonders schadstoffarme Busse rollen. Bremen plane zudem in den kommenden Jahren den Ausbau des Straßenbahnnetzes um 40 Kilometer. Die Stadt verspreche sich dadurch einen Rückgang des täglichen Stroms von Autopendlern. (dpa/tbu)
Feinstaub: Durchfahrverbot in Bremen stößt auf Ablehnung
Handelskammer hält die Anordnung für „unausgegorenen Aktionismus“ und fordert eine unverzügliche Rücknahme