Wien. FedEx will mit einer Station am Flughafen Wien-Schwechat seine Ostgeschäfte intensivieren und konkurrierenden Expressversendern in Österreich Marktanteile abjagen. Das berichtete der Online-Ableger des "Standards". Von dort aus wolle man auch Sendungen aus "Ostländern" bündeln, darunter aus der Slowakei, Slowenien, Kroatien und Albanien. "Damit können wir die Laufzeiten um einen vollen Tag verkürzen", wird der Geschäftsführer von FedEx Österreich, Bernhard Schloemer, zitiert. Außerdem könnten Kunden jetzt von verlängerten Abholzeiten profitieren. Die Auslieferung innerhalb Europas erfolge bereits am Tag darauf, in Asien sowie in Amerika in zwei bis drei Tagen.
Der Dienstleister begründet die Entscheidung zugunsten Wiens nach eigenen Angaben mit dem Einzugsbereich, den "vielen interessanten" Unternehmen und den Qualitätsstandards. Die neue Station auf dem Cargo-Nord-Gelände des Airports wurde in fünfmonatiger Bauzeit errichtet. Die Kosten von 1,7 Mio. Euro trägt der Flughafen Wien; im Gegenzug hat sich FedEx verpflichtet, längerfristig Mieter zu sein. Zu den 30 neuen Arbeitsplätzen, die mit der Station geschaffen wurden, könnten in Zukunft noch einige dazukommen, erklärte Schloemer weiter.
Der Markt für Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) in Österreich hat nach einer Erhebung des Wiener Beratungsunternehmens Kreutzer & Partner ein Volumen von rund 534 Mio. Euro. Der Marktanteil der österreichischen Post hat sich auf knapp 28 Prozent verringert. Von den privaten KEP-Diensten liegt der Studie zufolge bei den Umsätzen DPD an der Spitze, gefolgt von DHL, TNT, GLS, UPS und Fed-Ex. (pad)