Exel-Kauf gibt Deutscher Post starken Schub

16.05.2006 16:09 Uhr

Post hebt Gewinnprognosen an: Logistikkonzern erwirtschaftet knapp 60 Prozent des Umsatzes im Ausland

Bonn. Die Deutsche Post ist gut ins Jahr gestartet und vor allem dank des übernommenen britischen Logistikkonzerns Exel kräftig gewachsen. Der Umsatz stieg im ersten Quartal 2006 sprunghaft um 40,7 Prozent von 10,5 auf 14,8 Milliarden Euro, wie die Deutsche Post AG heute in Bonn mitteilte. Ohne Einrechnung der Exel-Akquisition lag der Umsatzanstieg bei 13,4 Prozent (11,9 Milliarden Euro). Das Unternehmen hob die Gewinnprognose für das Gesamtjahr an und erwartet trotz der Integrationskosten für Exel und die Bausparkasse BHW (bei der Tochter Postbank) beim Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) nun mindestens 3,9 statt bislang mindestens 3,7 Milliarden Euro. In den ersten drei Monaten legte der Überschuss um fünf Prozent von 459 auf 482 Millionen Euro zu. Das Ebit-Ergebnis stieg um 4,2 Prozent auf 917 Millionen Euro. Im Express-Geschäft gab es auf dieser Basis ein Minus von 37 Millionen Euro. Die Verschlechterung sei allein auf die schwierige Lage in den USA zurückzuführen, wo die finanziellen Auswirkungen von Kunden- und Umsatzverlusten aus dem Vorjahr noch spürbar seien, hieß es. Im heimischen Briefgeschäft gab es - auch durch mehr Wettbewerb - weiter einen leichten Rückgang. Er konnte aber durch die internationale Briefbeförderung noch ausgeglichen werden. Im ersten Quartal stammten bereits 17 Prozent des Umsatzes aus dem internationalen Geschäft, das die Post weiter ausbauen will. Im Visier ist hier nach Japan auch China. Für das Gesamtjahr rechnet die Post mit einem stabilen Ebit-Ergebnis beim Brief von rund zwei Milliarden Euro. Mit den eingerechneten Exel-Zahlen ist nun die Logistik erstmals nach Umsatz (Sprung von 197 Prozent) und Anzahl der Mitarbeiter auch die größte Sparte im Konzern - vor Express und Brief. Im ersten Quartal wurden bereits 57,4 Prozent des Gesamtumsatzes im Ausland erwirtschaftet - so viel wie nie zuvor. Post-Finanzvorstand Edgar Ernst sah vor allem durch den weiter wachsenden Welthandel noch Potenzial für mehr Wachstum. Als führender Logistikkonzern profitiert die Post direkt von steigendem Handel. (dpa/sb)

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