Durch die Probleme mit Asylsuchenden gehen den Eurotunnel-Betreibern nach eigenen Angaben im laufenden Jahr voraussichtlich rund 150 Millionen Franc (45 Millionen Mark/23 Millionen Euro) an Einnahmen verloren. Die Zwischenfälle durch die illegalen Einwanderer, die durch den Tunnel nach Großbritannien zu gelangen versuchen, gefährdeten den Zugverkehr, führten zu erheblichen Verspätungen und schreckten die Kunden ab, erklärte der Chef der Betreibergesellschaft des Tunnels unter dem Ärmelkanal, Philippe Lazare, in einem Gespräch des Wochenmagazins "La Vie Financiere". In der geschätzten Summe seien noch nicht die Aufwendungen für die Sicherheitszone um den Terminal Coquelles enthalten, die weitere rund 30 Millionen Franc ausmachten, sagte Lazare. Coquelles liegt in der Nähe eines Asylbewerber-Zentrums, das im September 1999 in Sangatte eröffnet wurde. Eurotunnel will das vom Internationalen Roten Kreuz betriebene Lager schließen lassen. Zu diesem Zweck wurde vergangenen Dienstag eine Klage vor einem französischen Gericht eingereicht. Jeden Tag versuchten Hunderte von Menschen, den Zaun am Tunneleingang zu überwinden, um illegal nach Großbritannien zu gelangen, lautete die Begründung. (vr/dpa)
Eurotunnel: Millionen-Einnahmeverluste durch Asylsuchende
Tunnelbetreiber will Flüchtlingslager des Roten Kreuzes schließen lassen