Paris/Frankreich. Die Umgründung des britisch-französischen Kanaltunnel-Betreibers Eurotunnel ist heute in ihre kritische Phase getreten. Bis zum 15. Mai können die 500.000 Aktionäre ihre Anteile gegen Titel der Nachfolgefirma Groupe Eurotunnel (GEC) tauschen. Bei einem Misserfolg muss die mit neun Milliarden Euro überschuldete alte Eurotunnel Insolvenz anmelden. 2006 hatte Eurotunnel den Verlust von 2,81 Milliarden auf 204 Millionen Euro reduziert und das Betriebsergebnis um 42 Prozent auf 326 Millionen Euro gesteigert. Der Bau des Kanaltunnels wurde ohne Staatsmittel finanziert und Eurotunnel hat es nie vermocht, die Investitionskredite zu tilgen. Mit der Umgründung ist ein Entschuldungsplan verbunden, der die Kreditlasten auf 4,16 Milliarden Euro mehr als halbiert. Die Banken erwarten einen Erfolg des Aktientausches, weil die Aktionäre sonst mit einem Totalverlust rechnen müssten. Die Aktie des Betreibers des Bahntunnels unter dem Ärmelkanal war 1987 für 35 Franc (5,34 Euro) an der Börse gestartet. Nach einem Höchstkurs von umgerechnet 19,51 Euro 1989 stürzte die Aktie ab. Am Dienstag notierte sie bei 0,40 Euro. (dpa)
Eurotunnel: Aktienumtausch hat begonnen
Umgründung des britisch-französischen Kanaltunnel-Betreibers in kritischer Phase: Bei einem Misserfolg muss die alte Eurotunnel Insolvenz anmelden