EU-Kommission: Angesichts hoher Energiepreise Biokraftstoffe fördern

08.02.2006 13:07 Uhr

Biosprit vom Acker statt Rohöl aus dem Nahen Osten: Angesichts der großen Abhängigkeit Europas von Energielieferungen sollen künftig deutlich mehr Kraftstoffe aus Pflanzen gewonnen werden.

Brüssel. Die EU-Kommission präsentierte am Mittwoch in Brüssel eine entsprechende Strategie. Die Alternativen aus Pflanzen müssten rasch preislich mit Gas- und Ölprodukten konkurrieren können. Die Kommission wies zudem daraufhin, dass Bio-Energien die Umwelt schonen können. Brüssel will die Mitgliedstaaten dazu bringen, Bio-Kraftstoffe mehr zu fördern. Dazu sollen beispielsweise größere Forschungsausgaben, ein besserer Vertrieb und strengere Umweltauflagen für Kraftfahrzeuge beitragen. Nach den Angaben sorgt der Straßenverkehr für ein Viertel der schädlichen Treibhausgase. Nahezu jeder Kraftstoff werde aus Öl gewonnen. Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel nannte den Zeitpunkt für verstärkte Investitionen in den Sektor günstig. "Die Rohölpreise sind weiter hoch", sagte sie. "Und die jüngste Kontroverse über Gaseinfuhren aus Russland hat gezeigt, wie wichtig es für Europa ist, seinen Energiebedarf in verstärktem Maße eigenständig zu decken." Die Preise für Öl und Gas sind wegen der hohen Nachfrage vor allem der aufstrebenden Wirtschaftsmächte Indien und China, durch politische Instabilität im Nahen Osten und durch Naturkatastrophen in Fördergebieten zeitweise dramatisch gestiegen. Die EU will bis 2010 den Anteil von Kraftstoffen aus Biomasse von derzeit etwa 1,4 auf 5,75 Prozent steigern.

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