Hannover. Brüssel plane keine Regulierungsschritte, betonte EU-Medienkommissarin Viviane Reding am Donnerstag auf der Computermesse Cebit in Hannover. Man setzte vorerst auf Selbstregulierung durch die Industrie, 2008 könne man prüfen, ob doch noch rechtliche Schritte erforderlich seien. Dabei müssten zum Beispiel Bedenken der Verbraucher beim Datenschutz berücksichtigt werden. „Ich finde, wir sollten den Bereich unter- statt überregulieren, damit die Branche abheben kann“, sagte Reding aber. Sie strebe globale RFID-Standards an – „mit Europa am Steuer“, weil die europäischen Unternehmen vorne in der Entwicklung mit dabei seien. Mit RFID-Funkchips können alle möglichen Gegenständen von Rasierklingen bis zu Containern gekennzeichnet werden. Der Vorteil gegenüber zum Beispiel herkömmlichen Strichcodes im Einzelhandel ist, dass die RFID-Chips auch kontaktlos ausgelesen und verändert werden können. Die Logistikbranche erhofft sich davon drastische Verbesserungen. Schätzungen zufolge wird die Zahl der eingesetzten RFID-Markierungen bis 2016 weltweit von einer Milliarde im vergangenen Jahr um das bis zu 500-fache steigen. Der Umsatz im europäischen Markt dürfte in dieser Zeit von 500 Millionen auf sieben Milliarden Euro steigen.
EU-Kommissarin: Keine Marktregulierung für RFID
Die EU-Kommission will auf dem schnell wachsenden Markt für RFID-Funkchips möglichst wenig Einschränkungen.