München/Stockholm. Vertreter beider Unternehmen hätten sich vor wenigen Tagen getroffen, um über mögliche Synergien bei einem Zusammengehen der beiden Unternehmen zu beraten, berichtet die „Financial Times“ (Freitagausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. MAN-Chef Hakan Samuelsson und sein Scania-Gegenüber Leif Östling hätten mehrfach miteinander telefoniert. Samuelsson hatte am Donnerstag bei der Vorstellung der MAN-Quartalszahlen jeden Kommentar zu möglichen Gesprächen mit Scania abgelehnt. Nach Angaben der Financial Times liegen die Auffassungen beider Seiten bei den Gesprächen jedoch weit auseinander. Während MAN und Volkswagen als Großaktionär beider LKW-Bauer von guten Fortschritten sprechen, seien nach Scania-Auffassung beide Seiten „Welten auseinander“, hieß es in dem Bericht. Eine Scania-Sprecherin bezeichnete den Bericht als Spekulation, die sie nicht kommentieren wolle. Die Synergiegespräche zwischen beiden Unternehmen waren Anfang Oktober von VW-Chef Bernd Pischetsrieder angeregt worden. Volkswagen ist mit 18,7 Prozent des Kapitals und 34 Prozent der Stimmrechte größter Scania-Anteilseigner und seit Anfang Oktober mit inzwischen rund 20 Prozent auch größter Aktionär bei MAN. Der Münchner Nutzfahrzeug- und Maschinenbaukonzern hatte im September angekündigt, den schwedischen Konkurrenten für mittlerweile gut zehn Milliarden Euro übernehmen zu wollen. Das offizielle Übernahmeangebot will MAN nach jüngster Planung Mitte November vorlegen.
Erstes Treffen zwischen MAN und Scania
MAN und der schwedische Lastwagenhersteller Scania haben nach einem Zeitungsbericht im Übernahmepoker erstmals direkte Gespräche miteinander aufgenommen.