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Erster Frachter mit Hilfssegelantrieb im Hamburger Hafen getauft

17.12.2007 10:55 Uhr
Erster Frachter mit Hilfssegelantrieb im Hamburger Hafen getauft
Die Fotomontage zeigt ein Schiff der Bremer Reederei "Beluga Shipping" mit dem Antriebssystem "SkySails". (Foto: ddp)
© Foto: ddp

Windantrieb soll die Treibstoffkosten bei Frachtschiffen um zehn bis 15 Prozent senken.

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Hamburg. Comeback des Segels für Frachtschiffe: Der erste mit einem neuen Hilfssegelsystem ausgerüstete kommerziell genutzte Frachter ist am Samstag im Hamburger Hafen getauft worden. Taufpatin der MS "Beluga SkySails" ist Eva Luise Köhler, die Frau von Bundespräsident Horst Köhler, teilte die Reederei Beluga Shipping GmbH in Bremen mit. Auf dem 132 Meter langen Schwergutfrachter ist ein von der Hamburger Firma SkySails entwickeltes lenkdrachen- ähnliches Segel installiert, das den Motorantrieb des Schiffes entlasten soll. Nach Reedereiangaben könnten die Treibstoffkosten so um 10 bis 15 Prozent sinken. Im Januar soll der 132 Meter lange Mehrzweck-Spezialfrachter auf seine Jungfernreise von Bremen nach Venezuela gehen. "Eine Punktlandung", sagt der Bremer Reeder Niels Stolberg. Er hat dabei den Blick auf die hohen Preise am Rotterdamer Ölmarkt gerichtet. Der geschäftsführende Gesellschafter der Beluga Shipping GmbH, hat das Motorschiff "Beluga SkySails" samt High-Tech-Segel bauen lassen. Sie soll künftig, wie die anderen Frachter seiner gut 50 Schiffe umfassenden Flotte, auf allen Weltmeeren fahren. An Bord befindet sich sperrige Fracht, die nicht in Container passt. Darunter Anlagen für Industrie, Ölförderung und Hafenumschlag. Allein das Segel schlägt nach Angaben des Reeders mit rund 500.000 Euro zu Buche. Einspareffekt hängt von Windrichtung und Windstärke ab Den Schiffsdiesel ersetzen kann der vom Hamburger Ingenieur Stephan Wrage entwickelte Kite-Antrieb nicht. Kommt der Wind von vorn, bleibt das Segel in der Kiste. Dort wird es auch bei Windstärken von weniger als vier und mehr als acht Beaufort verstaut. Weht der Wind aber in der richtigen Stärke von hinten oder von der Seite, entfaltet das Schwebesegel seine volle Zugkraft. "Wir rechnen dann mit Treibstoffeinsparungen von bis zu 20 Prozent. Das können bei einem unserer Schiffe bis zu 2000 US-Dollar pro Tag sein", sagt Stolberg. Abhängig ist der Einspareffekt nicht nur von Windrichtung und Windstärke. "Auch Kapitän und Mannschaft sind stärker gefordert als im herkömmlichen Betrieb", sagt der Bremer Reeder. Damit sie unterwegs soviel kostenlose Windkraft wie möglich nutzen, werden sie nach Stolbergs Plänen am finanziellen Vorteil beteiligt: "20 Prozent der Einsparsumme bleibt bei der Crew", verspricht der Chef. Getestet wurde das System in den vergangenen Jahren auf einem kleineren Frachter in der Ostsee. Jetzt steht ein Zwölf-Monate-Härtetest auf den Weltmeeren bevor. Wenn die Ergebnisse überzeugen, will Stolberg weitere Neubauten mit dem Kite ausrüsten - mit deutlich größeren Segelflächen.

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