Erste Rodungen für Jade-Weser-Port

21.01.2008 17:15 Uhr

Obwohl die Realisierungsgesellschaft noch keine Gennehmigung für den Tiefwasserhafen hat, wird Platz für die Straßenzufahrt geschaffen

Wilhelmshaven. Ungeachtet noch ausstehender Gerichtsentscheidungen haben heute erste Rodungen für den geplanten Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven begonnen. Für die Straßenzufahrt zum Jade-Weser-Port würden Gebüsch und wild gewachsenes Gehölz entfernt, sagte der Geschäftsführer der Jade-Weser-Port-Realisierungsgesellschaft, Helmut Werner. „Das ist unverschämt“, sagte der Anwalt der Bürgerinitiative gegen den Hafenbau, Joachim Musch. Da es aber Bauvorbereitungsmaßnahmen seien, gebe es keinen Rechtsschutz dagegen. Die Hafengegner wollten aber über mögliche Aktionen an der Baustelle beraten. Gegen den geplanten Tiefwasserhafen liegen beim Oberverwaltungsgericht (OVG) Lüneburg zwei Eilanträge und sechs Hauptsacheverfahren vor. Verhandlungstermine wurden noch nicht festgelegt. Die Bürgerinitiative hat nach Angaben von Musch ihre Anträge gegen den Bau im Mai 2007 beim OVG gestellt und begründet. Es habe aber sehr lange gedauert, bis die Gegenseite reagiert habe, sagte der Anwalt. Er habe Verständnis, dass die Entscheidung des OVG noch nicht vorliege. „Das Gericht muss die gesamte Akte prüfen, das ist ein immenser Arbeitsaufwand.“ Nach Angaben von Werner wurde das Gelände vor Jahren aufgespült. Seitdem habe sich die Natur dort frei entwickelt. Die Rodungen für die Straßenanbindung müssten bis Ende Februar vor Beginn der Brutzeit der Vögel abgeschlossen sein. Die Auseinandersetzung um den Bau des Tiefwasserhafens für Containerschiffe sorgt seit Monaten immer wieder für neue Aufregung und hat mitten im Landtagswahlkampf dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss reichlich Zündstoff geliefert. Zunächst gab es ein juristisches Tauziehen um den Auftrag. Erst hatte ein Konsortium um den Baukonzern Hochtief den 480-Millionen-Euro-Auftrag erhalten. Nach erfolgreicher Klage ging er letztlich im September an die Bietergemeinschaft mit der Papenburger Baufirma Bunte. Diese verlangt nun wegen der Verzögerung des Baubeginns und gestiegener Stahlpreise sowie Lohnkosten 65 Millionen Euro mehr. Darüber soll Anfang Februar verhandelt werden. (dpa)

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.