Die Senkrechtstarter

Das Jahr der Senkrechtstarter - so lässt sich das diesjährige Logistik-Hochschul-Ranking der VerkehrsRundschau wohl am besten beschreiben. Mehrere Hochschulen, die im vergangenen Jahr noch nicht im Top-50-Ranking vertreten waren, finden sich diesmal unter den ersten zehn wieder. So erreichte die FOM Duisburg auf Anhieb Rang 10, die Hochschule Darmstadt landete auf Platz 6 und die TU Berlin verpasste nur knapp den ersten Rang und erkämpfte sich den Vizetitel vor der Universität Eichstätt-Ingolstadt (Rang 3), der Universität Münster (Rang 4) und der Frankfurt University of Aplied Science (Rang 5). Frankfurt beste Fachhochschule Die Hochschule vom Main gehört ebenfalls zu den Senkrechtstartern beim diesjährigen Hochschul-Ranking und holte sich bei ihrem Debüt gleich den Titel "Beste Fachhochschule". "Von null auf Platz eins - unsere Studierenden haben das ganz toll gemacht", freut sich Studiengangleiter Professor Kai-Oliver Schocke, der dabei gleich ankündigt, im kommenden Jahr vor allem beim Wissenswettbewerb Logistik Masters, der die Basis der Hochschul-Rankings bildet (siehe Kasten), noch besser abschneiden zu wollen. "Im nächsten Jahr werden wir auch die Studierenden unseres neuen MBA-Studiengangs Global Logistics ins Rennen schicken", sagt Schocke. Bei dem in diesem Jahr gestarteten Studiengang konnten alle 30 Plätze belegt werden. Bisher gab es drei Möglichkeiten, sich an der Frankfurter Fachhochschule mit Logistik zu befassen. Rund 120 Studierende des BWL-Bachelors haben derzeit in den verschiedenen Semestern den Schwerpunkt Produktions- und Logistikmanagement gewählt. Etwa 70 Studierende zählt der Masterstudiengang BWL und Logistik und weitere 45 Studenten absolvieren in Frankfurt das duale Studium Tourismus- beziehungsweise Luftverkehrsmanagement, das auch eine Logistik-Vertiefung enthält. Mannheim beste Duale Hochschule Den Titel "Beste Duale Hochschule/Berufsakademie" holte sich in diesem Jahr wieder die DHBW Mannheim, die auf dem siebten Rang im Gesamtranking landete und sich klar vor ihren direkten Verfolgern aus Lörrach (Rang 13) und Glauchau (Rang 17) platzierte. "Wir sind sehr stolz auf das von unseren Studierenden erzielte Ergebnis, zumal die Teilnehmer ja neben ihrem Studium auch noch im Unternehmen tätig sind", sagt Studiengangleiter Professor Rolf Fuhrmann. Der Bachelor-Studiengang Spedition, Transport und Logistik an der DHBW Mannheim zählt wie im Vorjahr rund 350 Studierende. Wie bei dualen Studiengängen üblich, müssen die Studenten einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen abschließen, um einen Studienplatz zu bekommen. In den kommenden zwei Jahren will die DHBW zusätzlich auch einen dualen Master-Studiengang anbieten. Auch hier ist die Beschäftigung bei einem Unternehmen Grundvoraussetzung. Duisburg-Essen beste Universität Den ersten Platz beim Hochschul-Ranking der VerkehrsRundschau belegte in diesem Jahr wieder die Universität Duisburg-Essen. Wie im Vorjahr absolvieren an der Ruhruniversität derzeit rund 500 Studierende den Master-Studiengang Technische Logistik. Außerdem besuchen weitere rund einhundert Studenten aus anderen Studiengängen die Logistikvorlesungen. "Ich freue mich über die wieder sehr gute Platzierung", sagt Professor Bernd Noche. "Am meisten freut es mich, dass unsere Studierenden wieder sehr viel Teamgeist und Ausdauer bewiesen haben und auch Spaß gehabt haben, die teilweise sehr kniffligen Fragen bei Logistik Masters zu lösen." Entscheidend für den Erfolg im Hochschul-Ranking sei sicherlich auch die straffe Organisation durch die Fachschaft, sagt Noche. Die studentische Selbstverwaltung sorge jedes Jahr dafür, dass möglichst viele Teilnehmer aus Duisburg-Essen sich am Wettbewerb beteiligen. Die Fragen würden sogar vom Deutschen ins Englische übersetzt, damit auch die vielen ausländischen Studierenden eine Chance haben teilzunehmen. Aber nicht nur in Duisburg-Essen wird einiges getan, damit möglichst viele Studierende bei Deutschland größtem Wissenswettbewerb für Logistikstudenten teilnehmen. Professor Frank Straube vom Senkrechtstarter und Zweitplatzierten TU Berlin berichtet, dass er seine Studenten mehrmals darauf hingewiesen hat, bei Logistik Masters mitzumachen. Die beste Fachhochschule aus Frankfurt stellte den Studierenden extra Räume und Chat-Foren zur Verfügung. Bei der besten dualen Hochschule aus Mannheim wartet auf die besten Teilnehmer von Logistik Masters die Teilnahme an einer zehntägigen Exkursion nach Hongkong. Und beim Viertplatzierten, der Universität Münster, geht das Abschneiden bei Logistik Masters sogar in die Bewertung eines Wahlfaches im regulären Studium ein. "Die Beispiele zeigen, dass Hochschulen mit unterschiedlichen Maßnahmen ihre Studenten motivieren, sich an unserem Wissenswettbewerb zu beteiligen", sagt Andre Kranke, stellvertretender Chefredakteur der VerkehrsRundschau. Teilnehmer müssen eigenen Weg finden Wichtig dabei sei aber, dass Professoren und Hochschulmitarbeiter auch weiterhin keine Lösungswege oder Hinweise zur Lösungsmethodik vorgeben. "Dies würde dem Geist eines Studentenwettbewerbs widersprechen", sagt Kranke mit Hinweis auf die Teilnahmebedingungen und empfiehlt: Wer sich für eine Teilnahme bei Logistik Masters entscheidet, sollte seinen eigenen Weg gehen und allein oder im Kleinteam die Herausforderung der über 70 Fragen annehmen. "Das Lösen der Aufgaben in größeren Gruppen zeigt künftigen Arbeitgebern nicht unbedingt, dass dieser Teilnehmer sich durch Eigeninitiative und persönliches Fachwissen auszeichnet", warnt Kranke. "Lassen Sie sich von ihren Professoren und Kommilitonen motivieren und finden Sie dann ihren eigenen Weg durch unseren Wettbewerb", empfiehlt er. Hintergrund Logistik-Hochschul-Ranking Das Logistik-Hochschul-Ranking wird jedes Jahr von der VerkehrsRundschau erstellt. Basis für die Bewertung sind die Ergebnisse des Studentenwettbewerbs Logistik Masters. Die Ergebnisse der jeweils zehn besten Studierenden einer Hochschule gehen in die Wertung ein. Veröffentlicht werden die besten 50 von über 160 Universitäten, Fachhochschulen sowie Dualen Hochschulen/ Berufsakademien. Logistik Masters ist Deutschlands größter Wissenswettbewerb für Logistikstudenten. An dem von der VerkehrsRundschau und dem Logistikdienstleister Dachser initiierten Wettbewerb beteiligen sich jedes Jahr rund 1500 Studierende aus Deutschland und von Hochschulen mit deutschsprachigen Studenten im Ausland. Die Logistik-Masters-Teilnehmer müssen von Januar bis August insgesamt über 70 Fragen aus den Bereichen Transport, Spedition, Logistik und Supply Chain Management beantworten. Rund siebzig namhafte Professoren haben Logistik Masters bisher mit kniffligen Fragen unterstützt. Die Ergebnisse von Logistik Masters 2014 finden Sie unter www.logistik-masters.de. ak

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