Düsseldorf. Große Empörung löste vergangene Woche ein Schreiben von Expressdienstleister DHL Freight an seine deutschen Subunternehmer aus. Darin fordert das Unternehmer seine Systempartner dazu auf, ihre Frachtpreise bis 2. Mai 2004 um insgesamt 20 Prozent zu senken. DHL begründete die gewünschte Reduzierung damit, dass sich durch die EU-Osterweiterung zum 1. Mai für die Unternehmer deutliche Kostensenkungspotenziale ergeben, etwa durch die „schnelleren Lkw-Umlaufzeiten“ und einen „freizügigeren Marktzugang“. Dazu Bernd Wefes, Geschäftsführer von Frigosped, einem der angeschriebenen Frachtführer von DHL Freight: „Wir hielten das Schreiben für einen verfrühten Aprilscherz. Entsprechend haben wir DHL darauf geantwortet.“ Mittlerweile haben sich auch die Branchenverbände, unter anderem der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) eingeschaltet, und sich zu dem Vorfall geäußert. Mit dem Ergebnis: Die Geschäftsführung von DHL Freight distanzierte sich heute in einem Schreiben von der „Einzelaktion eines Niederlassungsleiters in Mannheim“ . Das kritisierte Vorgehen einer Niederlassung entspreche nicht der Geschäftspolitik des Unternehmens. Außerdem lässt Geschäftsführer Peter Kaadtmann über seine Sekretärin der mitteilen: Zum Monatsende verlasse der entsprechende Niederlassungsleiter das Unternehmen.
DHL-Geschäftsführung distanziert sich von Preisnachlass-Forderung
Ein Niederlassungsleiter des Expressdienstleisters DHL forderte letzte Woche seine Frachtführer schriftlich auf, ihre Preise um 20 Prozent zu senken (Originalschreiben zum Download). Heute distanzierte sich die DHL-Geschäftsführung von diesem Vorgehen.