Moskau/Russland. Die Express- und Logistiktochter der Deutschen Post DHL will zwischen 2008 und 2011 in den Ausbau ihrer osteuropäischen Logistikaktivitäten insgesamt 500 Millionen US-Dollar investieren. Die Hälfte der Mittel soll allein nach Russland fließen. Das gab Postchef Klaus Zumwinkel vergangene Woche auf einer Pressereise in Moskau bekannt. Damit stockt der Konzern seine Osteuropa-Investitionen deutlich auf. Zwischen 2002 und 2007 beliefen sich die Gesamtinvestitionen lediglich auf 100 Millionen Euro. „Hier haben wir Wachstumsraten, die wir in anderen Industriestaaten vergeblich suchen“, begründete der Konzernchef die Entscheidung und ergänzt „attraktiver noch als China“. Seit 1999 wächst die russische Wirtschaft jährlich konstant um sieben Prozent, im ersten Quartal 2007 waren es sogar 7,9 Prozent. Russland. Das Land, so Zumwinkel, befinde ich auf dem Weg zu einer starken Wirtschaftsmacht. Große Retailketten und internationale Automobilhersteller drängen in den Markt, Outsourcing boomt, die Nachfrage nach Konsumgütern steigt kontinuierlich und damit auch die Nachfrage nach hochwertigen Logistikleistungen aus einer Hand. Konkrete Investitionsvorhaben wollte der Post-Chef nicht nennen, das Gros der Mittel werde sich jedoch auf die Regionen Moskau, Sankt Petersburg und Wladiwostok konzentrieren. „Wir folgen unseren Kunden“, ergänzte DHL-Logistikvorstand Frank Appel. An weitere Akquisitionen denke man zurzeit nicht. „Es gibt schlicht keine viel versprechenden Unternehmen, die wir kaufen könnten,“ kommentiert Appel. Heute erwirtschaftet DHL in Russland mit 3000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 200 Millionen Euro. Etwa eine Autostunde vom Moskauer Zentrum entfernt betreibt das Unternehmen das größte Logistikzentrum im 300.000 Quadratmeter großen Puschkino Logistik Park. Auf einer Fläche von 70.000 Quadratmeter wickelt DHL dort Express-, Speditions- und kundenspezifische Logistiklösungen wie Zoll, Lagerhaltung und Kommissionierung ab. (wa)
DHL baut Osteuropa-Geschäft aus
Eine halbe Milliarde US-Dollar will Post-Chef Klaus Zumwinkel in den nächsten vier Jahren in die Erschließung des osteuropäischen Logistikmarktes stecken. Allein 250 Millionen sollen in den russischen Markt fließen