Hamburg. Mit einem dringenden Appell, „den Schienenhinterland-Verkehr der deutschen Seehäfen durch die vorgesehenen Arbeitskampfmaßnahmen“ nicht zu beeinträchtigen, hat sich der Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) in Hamburg an die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) gewandt. Eine Unterbrechung der komplexen Logistikketten hätte, so heißt es in dem der VR-Online vorliegenden Schreiben, einen „erheblichen volkswirtschaftlichen Schaden“ zur Folge. Zudem würden damit die erfolgreichen Anstrengungen der deutschen Seehafenverkehrswirtschaft unterlaufen, im Seehafenhinterlandverkehr immer mehr Güter auf die Schiene zu bringen. ZDS-Hauptgeschäftsführer Klaus Heitmann zufolge hat die Bahn inzwischen einen Anteil von 30 Prozent am Seehafenhinterlandverkehr der deutschen Häfen, was unerreicht in Europa sei. Im Containerfernverkehr liege der Anteil sogar bei „über 70 Prozent“. Heitmann: „Von und nach den Häfen Hamburg und Bremen/Bremerhaven fahren täglich rund 350 Güterzüge.“ Der ZDS hofft, dass der seit Monaten schwelende Tarifkonflikt bei der Bahn möglichst schnell beendet wird, und zwar am Verhandlungstisch. (eha)
Deutsche Seehäfen warnen vor Bahnstreik
Forderung an Konfliktparteien: Tarifkonflikt zwischen Deutscher Bahn und Lokführer-Gewerkschaft darf die deutschen Häfen nicht schädigen