Berlin. Bei der Suche nach einem Koalitions-Kompromiss für die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn warnt das CSU-geführte Bundeswirtschaftsministerium vor dem SPD-Volksaktienmodell. Mit dem Festhalten an dem von Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) vertretenen „integrierten Konzern“ würden die Ziele der Bahnreform - mehr Wettbewerb und Rückzug des Staates - grundlegend „revidiert“, heißt es in einem der „Deutschen Presse-Agentur“ vorliegenden internen Vermerk des Ministeriums. „Aus der gegenwärtigen Sackgasse herausführen“ könnte ein Vorschlag des brandenburgischen Verkehrsministers Reinhold Dellmann (SPD), so die Fachleute des Wirtschaftsministeriums. Danach würde nicht nur das juristische, sondern auch das wirtschaftliche Eigentum am Gleisnetz auf den Bund übertragen. Mit der Privatisierung der übrigen Geschäftsbereiche wie Güterverkehr und Logistik würde die Deutsche Bahn nicht länger als Staatskonzern geführt und vom Kapitalmarkt kontrolliert. Diese Privatisierung könne dann auch durch die Ausgabe von Volksaktien erfolgen. «Als Einstieg in eine Privatisierung wäre auch ein Verkauf von Anteilen an der internationalen Logistik zweckmäßig», so die Empfehlungen. (dpa)
Deutsche Bahn: Glos will Alternativen zu Volksaktien-Modell
Oberwasser für Gegner des integrierten Konzerns: Wirtschaftsministerium empfiehlt Trennung von Netz und Betrieb