Essen/Perth. DB Schenker hat das weltweit größte Schienenfahrzeug an eine australische Eisenerzmine geliefert. Wie der Speditions- und Logistikkonzern am Mittwoch mitteilte, sei die Anlieferung von fast 200 Komponenten für den Schaufelradbagger erfolgreich abgeschlossen worden. Dieser soll in der westaustralischen Wüstenregion Pilbara in der Eisenerzmine „South Flank“ eingesetzt werden. Sie ist laut Schenker mit 3,6 Milliarden Euro Investitionssumme eines der größten Minenprojekte weltweit.
Ein Video hat den Schwerlasttransport dokumentiert.
Die Ingenieure von Thyssenkrupp Mining Technologies sollen jetzt die Module mit einem Gesamtgewicht von 90.000 Frachttonnen zu zwei Stackern und einem Reclaimer zusammenbauen. Die vollautonomen Geräte werden rund 20.000 Tonnen Eisenerz pro Stunde transportieren können, so Schenker.
Zwei Jahre Projektplanung
Mit 25 Experten von DB Schenker Global Projects & Industry Solutions in Perth sei das Projekt über einen Zeitraum von zwei Jahren geplant und umgesetzt worden. Die gigantischen Module wurden auf drei Schiffen von der westaustralischen Marineanlage in Henderson 1770 Kilometer nach Port Hedland transportiert. Dort wurden sie auf spezielle Hydraulik-Schwerlastwagen verladen und über Land in die 350 Kilometer entfernte Mine in der Pilbara-Region gebracht, berichtet der Logistiker. Die Konvois aus zum Teil 120 Meter langen Trailer-Kombinationen passierten 27 Brücken und fünf Bahnübergänge.
Die Stacker und Reclaimer sollen sich in der Eisenerzmine auf insgesamt 112 Rädern fortbewegen. Die zwei Stacker sind jeweils 106 Meter lang, 40 Meter hoch und wiegen insgesamt 2800 metrische Tonnen. Das Schaufelrad hat einen Durchmesser von mehr als 12 Metern.
Weitere Megamodule unterwegs
DB Schenker befördert nach eigenen Angaben aktuell weitere Megamodule für die Eisenerzmine und das dort vorgesehene 23 Kilometer lange Überlandfördersystem. Bisher wurden 380.000 Frachttonnen auf elf speziellen Schwerlastschiffen aus verschiedenen Orten der Welt nach Port Hedland transportiert. (sn)