DAF ATE

DAF ATEDAFs EffizienzprogrammNeuheiten erst einzuführen, wenn sie funktionieren, gehört zur DAF-Philosophie. Das gilt auch für die ATE genannten Sprit-Spar-Modelle, die dafür über die ganze Palette vom LF45 bis zum XF105 reichen.Die Hälfte aller Spoiler ist falsch eingestellt – macht pro zehn Zentimeter ein Prozent Mehrverbrauch!“, resümiert Wil Helmes, Produktplaner von DAF Trucks in Eindhoven. Wie so oft kommen die Holländer spät, dafür aber mit umfassendem Programm. Statt sich auf ein Segment zu beschränken, wie es MAN Efficient-Line, Iveco Eco Stralis und Co. tun, bietet DAF das ATE (Advanced Transport Efficiency)-Programm für alle Baureihen an – vom Verteiler-LKW bis zur Fernverkehrs-Zugmaschine. Den neuen Dachspoiler, der sich ähnlich einer Gartenmarkise via Handkurbel in der Höhe anpassen lässt, haben allerdings nur die großen XF105. Markierungen an der Fahrerhaus-Rückwand zeigen dem Fahrer an, welche Spoilerposition zur jeweiligen Trailerhöhe passt. Statt mit Verstellspoiler glänzt der vor allem in England beliebte LF45 mit delfinähnlichem Kofferaufbau – was den Luftwiderstand deutlich reduzieren soll. Den „Katzenbuckel“ fertigt Leyland übrigens selbst. Nachdem der Verteiler-Spezialist unter der Vier-Meter-Marke bleibt, könnte er auch für deutsche Transporteure interessant sein.Auch sonst hat sich DAF einiges einfallen lassen. Motorische Novitäten, eigentlich für Euro 6 erdacht, erziehen vorerst die Euro-5-Lkw zu niedrigerem Verbrauch: Neue Alu-Kolben mit reduziertem Kühlbedarf und daraus resultierend eine kleinere und effektivere Ölpumpe, ein überarbeitetes Motormanagement mit höheren Temperaturen im SCR-Kat (und damit weniger Adblue-Verbrauch) sowie die optimierte Wasserpumpe sollen für insgesamt 0,3 Liter Minderverbrauch sorgen. Neue, viel leisere LüfterBeim Fahren merkt man allenfalls das leisere Laufgeräusch als Unterschied der ATE-Modelle zu den normalen DAF. Verantwortlich ist ein neuer Lüfter, der wegen seiner höheren Kühlkapazität im Verteilerverkehr bis zu einer Stunde weniger laufen soll – und so die Lärmemissionen deutlich reduziert. Dazu kommt ein lastabhängiger Kompressor fürs neue Air-Management-System. Achs- und Fahrerhaus-Federbälge hat DAF überarbeitet, was weitere 0,5 bis 0,75 Prozent weniger Verbrauch bringen soll.Fast unbemerkt hielt ein manuelles ZF-12-Gang-Getriebe mit direkter Übersetzung Einzug. Das soll beim 510er, den es bisher nur mit 16-Gang-Schaltbox mit Overdrive im höchsten Gang gab, für weitere 2,5 Prozent weniger Dieselkonsum sorgen. Abgerundet wird das ATE-Paket durch ein neues Hypoid-Tandemachsaggregat, das im Vorgriff auf die zu erwartende Nachfrage bei den Eurocombis ins Programm kam. Die Hardware übernahm DAF von Meritor und adaptierte eine Achtbalg-Luftfederung an den XF-Rahmen. Gegenüber einem AP-Boogie sparen die neuen Steckachsen trotz bis zu 70 Tonnen Zuggesamtgewicht 375 Kilo – und sollen nach bisherigen Erkenntnissen für üppige fünf Prozent Verbrauchsreduktion sorgen. Weitere zwei Prozent soll der neue Dachspoiler holen, in den sich die künftig ab Werk lieferbare Standklimaanlage nahtlos integrieren lässt.Wer sich für ein ATE-Modell entscheidet, bekommt die Fahrerschulung grundsätzlich gratis obendrauf gepackt. DAF arbeitet dabei mit regionalen Partnern zusammen, die den Fahrer ins jeweilige Modell einweisen. „Man darf jetzt natürlich nicht die einzelnen Prozentwerte der Ersparnisse zusammenzählen“, merkt Produktplaner Wil Helmes an, „sonst müssten wir irgendwann Diesel aus dem Tank abzapfen. Aber bis zu zehn Prozent Minderverbrauch sollten drin sein!“ ❙❚■ Gerhard GrünigDas ATE-Konzept von DAF startet mit dem LF45 – obere Abrundung ist der XF105 mit 510 PSAuch den CF85 und den LF45 gibt es als ATE-Modell. Letzteren mit delfinförmigem Koffer ab Werk Mit Kamera-System, aber ohne SonnenblendeVerkleidung mit optimierter AerodynamikDAF ATEViele kleine Schritte zum großen Ganzen Der Name bleibt gleich: MX. Trotzdem hat DAF die 12,9 Liter großen Reihensechszylinder signifikant überarbeitet. Ab Frühjahr 2013 startet die Produktion. Und mit den neuen Motoren wird auch ein neues Modell kommen – über dessen Bezeichnung (XF115) zunächst noch spekuliert werden darf. Kennzeichen des XF105-Nachfolgers sind: Geänderte Front mit vergrößertem Kühllufteinlass, um Kapazität für die gekühlte Abgasrückführung zu schaffen Ein Fahrer-Informations-System ähnlich dem des New Actros – eingebunden in neue Armaturen mit vergrößertem Display und optimierten Anzeigen sowie ein Reifendruck-WarnsystemAller Wahrscheinlichkeit nach ein Notbremsassistent, den der Gesetzgeber ab 2014 ohnehin zwingend vorschreibtEco-Roll (Neutral beim Rollen), basierend auf der AS-Tronic von ZFDie neue Schadstoffnorm bedeutet auch die Abkehr von der bewährten Pumpe-Düse-Einspritzung. Ein Common-Rail-System schafft Möglichkeiten, über Pilot- und Nacheinspritzungen sowohl das Geräuschniveau als auch die Leistungsausbeute der Aggregate zu verbessern. Zwar veränderten die Holländer die Maximalleistungen nicht – so wird es nicht wie zunächst angenommen einen 560er geben. Das maximale Drehmoment wird aber mit Euro 6 über einen breiteren Drehzahlbereich (1000 bis 1410/min) verfügbar sein. Dadurch kann DAF längere Achsübersetzungen fahren, die Drehzahlen insgesamt reduzieren und damit nach eigenem Bekunden den Verbrauch gegenüber Euro 5/EEV eventuell sogar noch senken. Ein variabler Turbolader soll neben ausreichend Luft für die Abgasrückführung auch noch für eine bessere Fahrbarkeit und spontaneres Ansprechverhalten sorgen. Mit 325 kW (442 PS) bei 2500 Touren hat DAF auch die Motorbremse verstärkt. Das soll einigen Kunden ermöglichen, künftig auf Retarder zu verzichten. Das sind 150 Kilo Mehrgewicht und rund 0,2 l/100 km Diesel, die man sparen kann. Um die Problematik des Dieselpartikelfilters wissend, favorisieren die Holländer eine relativ große Reinigungsbox. Damit sollen 500.000 Kilometer Wartungsintervall in jedem Fall möglich sein – auch ohne Zwischenreinigung. Neu sind auch der direkt an der Kurbelwelle befestigte Lüfter sowie der optimierte, einfache Riementrieb. ggMX in Euro 6 von 410 bis 510 PSMX-motoren in euro 6

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