Dänen laufen Sturm gegen deutsche Maut-Erhöhung

Padborg/Dänemark. Der dänische LKW-Unternehmerverband "International Transport Danmark" (ITD) hat scharfe Kritik an der zum 1. Januar 2008 vorgesehenen Erhöhung der deutschen LKW-Maut geübt. So sprach der ITD-Vorsitzende Mogens Therkelsen von einer "deutschen Maut-Gier". Diese sei seiner Ansicht nach völlig unakzeptabel, weil sie "total aus dem Ruder läuft". Allein in den vergangenen drei Jahren habe der deutsche Fiskus acht bis neun Milliarden Euro an LKW-Mautgebühren eingenommen, ohne dass dies bislang einen sichtbarer Einfluss auf die Infrastruktur von Bahn und Straße gehabt habe. Statt bei treibstoffbedingt ohnehin steigenden Lkw-Kosten auch noch "ständig auf die Maut-Tube zu drücken", sollte sich Deutschland nach ITD-Darstellung im Interesse eines reibungslosen EU-Güterverkehrs um eine effizientere Nutzung des deutschen Straßennetzes kümmern, betonte Therkelsen. Als richtungweisende Beispiele nannete er die Einführung von Modullastzügen und eine Lockerung des deutschen Sonntagfahrverbots. Beide Maßnahmen wären viel umweltfreundlicher als neue und höhere Lkw-Abgaben. Der ITD-Vorsitzende appelliert an Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee, nicht nur kurzfristigen nationalen Interessen nachzugehen, sondern vor allem Deutschlands Bedeutung als europäische Transitdrehscheibe durch eine adäquate Verkehrspolitik Rechnung zu tragen. "Zu einer Gemeinschaft gehört eindeutig auch die Etablierung einer gemeinsamen Wettbewerbsfähigkeit und nicht, wie angestrebt, die Durchsetzung von kontraproduktiven Maßnahmen auf einzelstaatlicher Basis", sagte Therkelsen weiter. Schützenhilfe erhofft sich der ITD-Vorsitzende auch von dänischen Politikern, die er aufforderte, bei der EU-Kommission mäßigend auf Deutschlands Abgabenpläne einzuwirken. Bei International Transport Danmark (ITD) handelt es sich um den Verband der im internationalen Straßengüterverkehr tätigen dänischen Lkw-Transporteure. Dieser hat rund 400 dänische Mitgliedsunternehmen. (stb)