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Corona-Katastrophe: Bis zu 18 Stunden Wartezeit an deutsch-polnischer Grenze

17.03.2020 15:29 Uhr
Lkw-Stau, A12
Kilometerlange Blechlawinen am Dienstag auf der A12 vor der deutsch-polnischen Grenze
© Foto: Toni Feist/dpa/picture-alliance

Für Lkw-Fahrer sind die Grenzkontrollen wegen der Coronavirus-Pandemie eine echte Geduldsprobe. Am Dienstag bildeten sich auf der A4, A12 und A15 bis zu 40 Kilometer lange Blechkolonnen.

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Warschau/Frankfurt (Oder). Zwei Tage nach der Schließung der Grenzen Polens zu Deutschland und anderen EU-Nachbarn wegen der Coronavirus-Krise haben sich die Wartezeiten für Lkw-Fahrer und Berufspendler an den deutsch-polnischen Übergängen am Dienstag deutlich verlängert. Vor dem Grenzübergang Jedrzychowice an der A4 bei Görlitz gab es am Vormittag durch die Kontrollen mehr als 18 Stunden Wartezeit, sagte eine Sprecherin des polnischen Grenzschutzes am Dienstag der „Deutschen Presse-Agentur“ in Warschau.

In Olszyna an der A15 in der Nähe von Cottbus mussten Fahrer zwölf Stunden warten, ebenso lange in Swiecko an der A12 bei Frankfurt (Oder). „Wir raten davon ab, diesen Grenzübergang anzusteuern.“ Die Maßnahmen der polnischen Beamten würden einige Zeit in Anspruch nehmen, sagte der Sprecher Bundespolizeidirektion Berlin, Jens Schobranski. Dadurch entstehe der Rückstau. Im Laufe des Dienstagvormittags war der Lkw-Stau auf der A12 bereits auf eine Länge von knapp 40 Kilometer bis nach Fürstenwalde angewachsen.

Fahrer sollen Rettungsgasse freilassen

Brandenburger Bereitschaftspolizisten unterstützten bereits Bundespolizisten an den Übergängen im Land, sagte Mario Heinemann, Sprecher des Brandenburger Polizeipräsidiums, auf Anfrage. Vom Übergang Frankfurt (Oder) reiche der Rückstau bis nach Briesen, etwa 15 Kilometer weit. „An die Autofahrer wird appelliert, eine Rettungsgasse frei zu lassen“, sagte er. Im Notfall müsse die freie Fahrt von Rettungsfahrzeugen gesichert sein.

Nach Auskunft der Autobahnpolizei Frankfurt (Oder) mussten besonders zwischen Briesen und dem deutsch-polnischen Grenzübergang immer wieder undisziplinierte Lkw-Fahrer zur Raison gerufen werden, die das Überholverbot auf der A12 nicht beachteten.

Zudem sind nach seinen Angaben auch Helfer des DRK auf der Autobahn unterwegs, als Ansprechpartner oder um einen Becher Tee auszuschenken. Unter den Wartenden seien auch Familien, die wieder nach Polen einreisen wollten. Die Stadtbrücke in Frankfurt (Oder) ins polnische Slubice dürften nur Fußgänger passieren. Sie müssten jedoch eine Bescheinigung vorweisen, dass sie Pendler seien oder in Polen leben würden.

Seit dem Wochenende gibt es Grenzkontrollen

Wegen der Kontrollen an der Grenze zu Polen bildete sich am Dienstag auch auf der Autobahn 4 zwischen Dresden und Görlitz ein Stau, der nach Angaben der sächsischen Polizei bis zum Mittag auf eine Länge von 40 Kilometern angewachsen war. Das Stauende befand sich zu diesem Zeitpunkt zwischen den Anschlussstellen Bautzen-Ost und Weißenberg. Durch den Tunnel Königshainer Berge leiteten Beamte der Verkehrspolizeiinspektion die Fahrzeuge in Blöcken. Das Technische Hilfswerk unterstützte den Einsatz. Außerdem lieferte der Hubschrauber der Polizei Informationen aus der Luft.

Um eine Verbreitung des Coronavirus zu erschweren, hatte Polen am Wochenende an den Grenzübergängen zu Deutschland, Tschechien, der Slowakei und Litauen wieder Kontrollen eingeführt. Internationale Flug- und Zugverbindungen wurden ausgesetzt. Polen können in ihre Heimat zurückkehren, müssen aber für 14 Tage in Quarantäne. Ausländer dagegen dürfen nur in Ausnahmefällen ins Land. Diese gelten für Menschen mit Daueraufenthaltsgenehmigung, für Lastwagenfahrer und für Diplomaten. Für den Warenverkehr gibt es keine Begrenzungen. (dpa/ag)

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