Conti will LKW Reifenproduktion zurückfahren

21.09.2006 11:46 Uhr

Im kommenden Jahr soll die Produktion am Traditionsstandort Hannover-Stöcken die Nachfrage um bis zu 240.000 Reifen übersteigen

Hannover. Nach der bereits beschlossenen Schließung der PKW-Reifenproduktion, könnte im kommenden Jahr am Continental-Traditionsstandort Hannover-Stöcken auch die Herstellung von LKW-Reifen deutlich zurückgefahren werden. Nach Angaben der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitun“ gab der Nutzfahrzeugreifen-Chef Hans-Joachim Nikolin im Rahmen einer Betriebsversammlung im Stöckener Werk bekannt, dass 2007 in diesem Segment die Produktionskapazitäten die Nachfrage um bis zu 240.000 Reifen übersteigen könnten. Das entspräche mehr als einem Viertel der gesamten Produktionsmenge im Stöckener Nutzfahrzeugwerk. „Wir sind nicht sicher, ob wir im kommenden Jahr wieder eine Vollauslastung in allen Werken hinbekommen“ sagte Nikolin auf der IAA in Hannover. Bislang ist unklar, welche Auswirkungen das für die rund 500 Mitarbeiter in dem Werk haben wird. Ursprünglich hatte Conti Investitionen in die LKW-Produktion geplant, um auf diesem Weg einen Teil der von der Schließung der benachbarten PKW-Reifenfertigung betroffenen Mitarbeiter aufnehmen zu können. Weiter ausgebaut hat Conti dagegen seine Investition in Niedriglohnländer, vor allem in die Slowakei, Malaysia und das neue Werk in Brasilien. 2006 wird die NFZ-Sparte von Conti insgesamt 7 Millionen Reifen auf den Markt bringen, 600.000 mehr als 2005. Im Jahr 2007 soll die Produktion in diesem Bereich um weitere 270.000 Einheiten ansteigen. Darüber hinaus gab Nikolin auf der IAA bekannt, dass die Continental AG eine Erhöhung ihrer Preise für Nutzfahrzeugreifen in Europa um zwei bis fünf Prozent plant. Grund für die Preiserhöhung seinen nach Angaben des Vorstandsmitgliedes der Nutzfahrzeugsparte die hohen Rohstoffpreise für Gummi und Rohöl. Ob auch eine Preiserhöhung bei PKW-Reifen geplant sei, wollte Nikolin nicht näher ausführen. (sn)

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