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Claas gewinnt Deutschen Logistik-Preis

18.10.2007 09:00 Uhr

Auszeichnung für Supply-Chain-Initiative: Jury lobt mittelständischen Landmaschinenhersteller für Verbesserung der Lieferkette auf allen Ebenen

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Berlin. Der Landmaschinenhersteller Claas aus dem ostwestfälischen Harsewinkel erhielt für sein Konzept: „Zusammenwachsen, um zusammen zu wachsen“, den diesjährigen Deutschen Logistik-Preises der Bundesvereinigung Logistik (BVL). Dies gab der Vorstandsvorsitzende der BVL, Raimund Klinkner, heute im Rahmen des 24. Deutschen Logistikkongresses der BVL in Berlin bekannt. Prämiert wurde eine im Jahr 2004 gestartete Supply-Chain-Initiative, mit dem das mittelständische Familienunternehmen die Voraussetzungen für weiteres Wachstum schaffen wollte. In diese Initiative wurden die Bereiche Einkauf, Produktion, Transportlogistik und Ersatzteillogistik samt Service gleichermaßen einbezogen. „Die internationale Supply-Chain-Initiative bei Claas erscheint der Jury als Motor und Herz des Erfolges in den vergangenen Jahren“, begründet der Jury-Vorsitzende Professor Olaf Henkel das Votum seines Gremiums. „Die wesentlichen Rädchen, an denen in dieser Zeit gedreht wurde, waren die des Supply Chain Managements auf allen Ebenen.“ „Alle unsere Produkte werden Make to Order produziert. Dabei spielt das Customizing unserer Geräte eine wesentliche rolle“, erklärt Claas-Geschäftsführungsmitglied Hermann Garbers. Dazu sei der Logistikprozess in den fünf Kategorien Supplier Relationship Management (SRM), Inbound Logistics, Manufacturing Logistics, Outbound Logistics und Service Parts Network Optimization organisiert worden. Im Rahmen des SRM wird die direkte Regelkommunikation mit den A-Lieferanten über EDI abgewickelt und rund 100 weitere Lieferanten wurden auf ein neues Lieferantenportal aufgeschaltet. Dies erleichtert den Informationsaustausch und ermöglicht den Lieferanten Zugang zu Prognosedaten für eine gemeinschaftliche Planung. Für die Inbound Logistics wurde die Zahl der Spediteure von 244 auf nur noch zwei Transportdienstleister reduziert. Zudem wurde die Anlieferung von frei Haus auf ab Werk umgestellt. Durch die Verlagerung der Transportverantwortung konnten die Transportkosten unter anderem durch Bündelung und verbesserte Auslastung gesenkt werden. In der Manufacturing Logistics konnte durch Konsignationslager und die Einführung von Versorgungsklassen für Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Bandbelieferung die Umschlaghäufigkeit des Umlaufbestandes um 70 Prozent gesteigert werden. Für die Outbound Logistics sind wegen der Größe der Geräte meist Spezialtransporte nötig. Neue Rahmenverträge sichern die Kapazitäten für Spotgeschäfte und in den saisonalen Spitzenzeiten. Zusammen mit einem Spediteur wurde zudem ein spezieller Multifunktions-LKW entwickelt, der Traktoren und Mähdrescher transportieren kann. Das Service Parts Network arbeitet mit zwei europäischen Zentrallagern, weiteren Regionallagern zur Übernachtversorgung sowie dezentralen Servicezentren. Mit dem Deutschen Logistik-Preis zeichnet die BVL in der Praxis realisierte Logistik-Konzepte aus, die von Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungssektor eingereicht werden können. In den von einer Jury zu beurteilenden Unterlagen müssen die Entwicklung des Konzeptes, die Implementierung und die Ergebnisse dargestellt werden. Der Praxisbezug ist entscheidend. Vergeben wird der Preis seit 1984. Im vergangenen Jahr hat Bosch und Siemens Hausgeräte (BSH) aus Fürth den Preis gewonnen. (sv)

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