Berlin. Das Jahr 2006 war nach Ansicht des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein Jahr vertaner Chancen für den Umwelt- und Verbraucherschutz. Schuld daran seien Verzögerungen durch die Länder etwa bei der Bekämpfung des Feinstaubs und Blockaden seitens der Industrie etwa beim Klimaschutz, erklärte BUND-Chefin Angelika Zahrnt. Doch auch die Bundesregierung trage Verantwortung für die Versäumnisse. Zahrnt betonte: „Wenn die unionsregierten Bundesländer weiter ihre Egoismen gegen jede sinnvolle Maßnahme für mehr Umwelt- und Naturschutz in Stellung bringen, droht der schwarz-roten Koalition in diesem Bereich der Stillstand.“ Es genüge nicht, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) bei internationalen Klimakonferenzen eine gute Figur mache. „Da Bundeskanzlerin (Angela) Merkel (CDU) sich in ihren Reden gern für mehr Umwelt- und Naturschutz stark macht, muss sie dies endlich auch gegenüber den Länderfürsten und den Lobbyisten der Industrie tun“, forderte Zahrnt. Sie kündigte an, dass der BUND neben der Durchsetzung ökologischer Reformen in der Verkehrspolitik und eines strengen Gentechnikgesetzes 2007 erneut den Klimaschutz in den Mittelpunkt seiner Arbeit stellen werde. Es müssten anspruchsvollere nationale und globale Ziele zur Minderung der CO2-Emissionen vereinbart werden als bisher. Deutschland müsse seine Klimagase bis 2020 um 40 Prozent reduzieren. Laufzeitverlängerungen für Atomkraftwerke werde der Verband nicht hinnehmen. (dpa)
BUND: 2006 war ein Jahr vergebener Chancen
Umweltschutz kam zu kurz: Umweltverband mahnt ökologische Reformen in der Verkehrspolitik an