Brackel/Egestorf. Niemand habe etwas gegen Kleingewerbe, aber aus einer Logistik für den Hamburger Hafen im Hinterland resultiere wesentlich mehr Verkehr und Lärm. Das Bündnis will unter anderem ein Logistikzentrum auf 45 Hektar Fläche am Maschener Kreuz (Autobahn 7) verhindern. „Wir versuchen in einen Dialog zu treten, aber da verweigert man sich“, sagte Huber. Der Landkreis Harburg bezeichnet die Gewerbeentwicklung an den großen Verkehrsachsen als „ausdrücklich gewollt“. Dass Initiativen und Umweltverbände für die Ausweisung von Logistik-Gewerbegebieten nicht vorgesehene Raumordnungsverfahren fordern, wertet Harburgs Landrat Joachim Bordt (parteilos) als „Teil der Stimmungsmache“. Die Belastung durch das größere Verkehrsaufkommen solle mittels intelligenter Verkehrsführung so gering wie möglich gehalten werden. Dem Kreis zufolge entstehen durch Logistikunternehmen durchschnittlich 20 bis 80 Arbeitsplätze pro Hektar eingesetzter Fläche. Ein Dorn im Auge ist dem Bürgerbündnis beispielsweise auch ein Autohof-Projekt in Egestorf. Dort kämpft die BI Lebenswertes Doehle-Evendorf gegen die Pläne des US-amerikanischen Öl- und Raststättenkonzerns Flying J, an der Autobahn 7 unter anderem 300 Lastwagen-Stellplätze auf zehn Hektar Fläche zu schaffen. Am Widerstand von Grundeigentümern ist bereits ein Logistikzentrum an der A 1 bei Heidenau gescheitert. Auch in Thieshope will ein Grundeigentümer nicht verkaufen. Ohne sein Land könnte die dortige Autobahnauffahrt nicht wie geplant verlegt werden.
Bürger machen Front gegen Hafenlogistik im Hamburger Hinterland

Gegen den Bau großer Logistikzentren haben sich Bürgerinitiativen (BI) im Kreis Harburg zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen. "Wir fordern eine ganz normale öffentliche Diskussion und nachhaltige Planung", sagte der Vorsitzende der BI Thieshope, Andreas Huber, am Mittwoch.