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Brüssel: LKW-Fahrer demonstrieren für bessere Arbeitsbedingungen

09.10.2012 17:16 Uhr
Brüssel: LKW-Fahrer demonstrieren für bessere Arbeitsbedingungen
Die Demonstranten versammelten sich während der Abschlusskundgebung vor dem Gebäude der EU-Kommission in Brüssel 
© Foto: VR/Kay Wagner

Etwa 750 Gewerkschaftsvertreter und LKW-Fahrer aus neun europäischen Ländern haben vor den EU-Einrichtungen in Brüssel für faire Arbeitsbedingungen protestiert.

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Brüssel. Rund 750 Gewerkschaftsvertreter und LKW-Fahrer aus neun europäischen Ländern haben am Dienstag in Brüssel vor den EU-Einrichtungen für bessere Arbeitsbedingungen für Berufskraftfahrer in Europa demonstriert. Der Protest richtete sich vor allem gegen die sinkenden Löhne und die zunehmend entwürdigende Behandlung der Fahrer. Zu der Demonstration aufgerufen hatte die Europäische Dachorganisation der Fahrergewerkschaften ETF (Europäische Transportarbeiter Föderation).

Den Protest soll nach ETF-Angaben Auftakt einer längerfristigen Kampagne sein, die sich an europäische Entscheidungsträger und die nationalen Regierungen richtet, um die Löhne und Arbeitsbedingungen der Berufskraftfahrer zu verbessern. „Heute sind wir 750. Aber wenn es um die Liberalisierung der Kabotage in der EU gehen wird, werden wir 5000 sein“, sagte die für Straßenverkehr zuständige ETF-Sekretärin Cristina Tilling auf der Schlusskundgebung vor der EU-Kommission. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas und seine Mitarbeiter hatten ein Treffen mit den Demonstranten verweigert, gaben die Veranstalter an.

„Gesetze werden erlassen, aber nicht ordnungsgemäß durchgesetzt. Unterdessen verschlechtern sich die Löhne und Arbeitsbedingungen von Berufskraftfahrern in Europa ständig. Lange Arbeitszeiten, Übernachtungen im LKW, kein Zugang zu warmen Mahlzeiten oder WC-Anlagen – die Liste der Probleme ist lang. Mit diesem Aktionstag wollen ETF und ihre Mitgliedsgewerkschaften die respektlose Art anprangern, wie Berufskraftfahrer in Europa behandelt werden", so Tilling zuvor am Rande des Protests.

Lohndiskriminierung bei ausländischen Fahrern

Sie verwies außerdem auf eine ETF-Befragung, nach der 95 Prozent von ausländischen Fahrern in ihren Gastländern unter Lohndiskriminierung aufgrund ihrer Nationalität leiden und unter Bedingungen arbeiten müssen, die als „völlig inakzeptabel in jeder anderen Branche angesehen würden“, wie Tilling sagte. 95 Prozent dieser nicht-gebietsansässigen Fahrer müssten ihre Ruhezeiten und Wochenenden in ihren Fahrzeugen verbringen. 80 Prozent würden für Be-und Entladen nicht bezahlt.

Die Protestaktion in Brüssel startete am Vormittag vor dem Europäischen Parlament. Danach zogen die Demonstranten durch das EU-Viertel zu den nah beieinander stehenden Hauptgebäuden der EU-Kommission und des EU-Rates, wo gegen zwölf Uhr die Abschlusskundgebung stattfand. Ein Konvoi von gut einem Dutzend LKW begleitete den Zug. (kw)

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KOMMENTARE


rainer

29.05.2013 - 03:45 Uhr

Also wenn ich sowas höre wird es mir übel. Was nutzt die beste Prüfung, wenn das Sozialverhalten und die Rücksichtnahme bei den ganzen Verkehrsteilnehmern nicht stimmt. Nicht dass jeder nur an sich denkt im Straßenverkehr (oder überhaupt) durch den hohen Kosten- und Zeitdruck (wurde ja auch per Gesetz beschlossen und wird jeden Tag noch weiter verschärft, aber leider an den falschen Stellen) und das spiegelt sich im ganzen Verhalten der Menschen wieder. Es können noch so viele Prüfungen verlangt werden. (Die, die das haben wollen, sind doch sowieso der Meinung wer eine Prüfung hat muss das können und sich so verhalten) wer pinkeln kann trifft auch das Becken und warum pinkeln so viele daneben? Durch Dummheit? Faulheit? Oder durch was? Dann werden die Kosten noch auf den Fahrer abgeschoben, der soll das ja alles bezahlen, dafür darf er ja auch den Sklaven der Landstraße spielen und bekommt dafür ja einen stattlichen Hungerlohn! Sollten die Unternehmer die Kosten doch übernehmen, ziehen sie das dem Fahrer noch von seinem stattlichen Lohn ab. Die das haben wollen, haben bis jetzt immer nur einen LKW von außen gesehen und haben leider kein Gehirn zum Denken. Jeder will oder muss der erste sein, wer bremst verliert ist doch heute die Devise. Da nützt auch die beste Prüfung nichts. Wenn eine Prüfung, dann für alle, egal ob PKW- oder LKW-Fahrer. Man sollte aber bei allen Verkehrsteilnehmern nicht nur das Können sondern auch das Verhalten überprüfen. Bei sehr vielen werde ich das Gefühl nicht los, dass man die erst gar nicht auf die Straße lassen dürfte, wegen fehlender Gehirnmasse. Aber leider dürfen bei uns auch die Leute sich zu Themen und Meinungen äußern, die keine Ahnung haben und besser die Schnauze halten würden. Wenn aber bei einer Meinungsumfrage nicht die gewünschte Aussage herauskommt, die man sich vorstellt, dann wird das einfach so wiedergegeben, dass es passt. Ich bin nur mal gespannt, ob meine Meinung und Aussage gedruckt wird. Dann wird sich noch gewundert, warum es bei dem ganzen Verhalten und Mißständen einen Fahrermangel gibt.


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