Briefmarkt: SPD-Chef warnt für Lohndumping

23.02.2007 15:24 Uhr

Kurt Beck fordert europaweites Ende des Briefmonopols: Kritik an „Kinderarbeit“ bei privaten Briefdienstleistern

Mainz. SPD-Chef Kurt Beck hat mit Blick auf das Auslaufen des verbleibenden Briefmonopols in Deutschland Ende 2007 vor einem Dumpingmarkt mit Kinderarbeit gewarnt. Schon jetzt gebe es in dieser Branche Anbieter, die in Zeitungsannoncen Austräger ab 13 Jahren suchten, sagte der rheinland-pfälzische Ministerpräsident heute in Mainz. „Das ist Kinderarbeit. Das ist ein Wettbewerb nach unten, den wir nicht wollen“, kritisierte Beck. Er forderte soziale Standards gegen „Marktverzerrungen“ mit extremen Billiglöhnen bei den Postdiensten. Zudem kritisierte der SPD-Chef, dass Frankreich anscheinend erwäge, sich nicht an der von Brüssel angestrebten Abschaffung der verbleibenden Briefmonopole in der gesamten EU zu beteiligen. Auch dies könne zu Verzerrungen des Postmarktes führen. In der Bundesrepublik hat die Deutsche Post noch bis Ende 2007 das alleinige Recht, Briefe mit einem Gewicht von bis zu 50 Gramm zuzustellen. Dies macht etwa zwei Drittel aller Briefsendungen aus. (dpa)

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