Frankfurt/Main. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) sanieren die Brennerstrecke und sperren sie deswegen von 6. August bis 10. September für den gesamten Bahnverkehr. An weiteren sechs Wochenenden ist nur eingeschränkter Betrieb möglich. Das trifft den Güterverkehr massiv. Rund 130 Güterzüge täglich müssen während der Totalsperre über die Tauern-Achse bzw. über die Schweiz umgeleitet werden, teilen die ÖBB mit.
Die Sperre nutzen die ÖBB, um gleichzeitig auch den Terminal für die Rollende Landstraße in Wörgl umzubauen. Von den Einschränkungen betroffen ist beispielsweise der deutsche Kombi-Operator Kombiverkehr in Frankfurt. Dessen Geschäftsführer Armin Riedl spricht von einer „mittleren Katastrophe, die da auf uns zukommt.“
Bei Kombiverkehr rechnet man mit Mehrkosten von rund drei Millionen Euro durch die Umleitung der Züge, die während der Sperre über die Tauernstrecke disponiert werden müssen. Das bedeutet einen Umweg von 300 Kilometern und bringt neben Mehrkosten auch zeitliche und qualitative Nachteile. Kombiverkehr bringt 720 Züge monatlich über den Brenner. Die ÖBB müssen auch selbst Haare lassen. Die Rollende Landstraße wird während der Totalsperre nicht fahren. LKW werden auf der Straße fahren und möglicherweise auch nach der Sanierung dort bleiben, glaubt Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Verkehr und Transport in der Wirtschaftskammer Österreich: „Das Straßentransportgewerbe wird keine Umwege in Kauf nehmen.“ (mf)