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Bremerhavener Hafenschlick soll in Rotterdam gelagert werden

13.01.2011 13:03 Uhr
Bremerhavener Hafenschlick soll in Rotterdam gelagert werden
Weil der Schlick teilweise mit Giftstoffen belastet ist, darf er nicht einfach in die Nordsee gekippt werden
© Foto: Eckhard-Herbert Arndt

Künftig könnte die Hälfte der jährlichen Baggermenge in die Niederlande transportiert werden

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Bremerhaven. Hafenschlick aus Bremerhaven soll künftig auf einer Spezialdeponie im niederländischen Rotterdam gelagert werden. Ein entsprechendes Modellvorhaben hat die Hafengesellschaft bremenports am Donnerstag gestartet. Mittelfristig könne etwa die Hälfte der jährlichen Baggermenge von rund 200.000 Kubikmetern ins Nachbarland verschifft werden, sagte Bremenports-Geschäftsführer Dr. Stefan Woltering. Das Verfahren sei kostengünstiger als eine Lagerung in Deutschland und spare Platz auf der eigenen Deponie in Bremen-Seehausen. Bis Mitte März sollen zunächst 60.000 Kubikmeter Schlick in das Unterwasser-Baggerdepot "De Slufter" gebracht werden.

Mit dem Schlick-Export nach Rotterdam will Bremenports ein Problem lösen, das alle deutschen Nordseehäfen in einem unterschiedlich großen Umfang haben. Der Schlick vom Hafenboden ist teilweise mit Giftstoffen belastet und darf seit Ende der 90er Jahre nicht mehr in der Nordsee verklappt werden.

Das Baggerschiff "Hein" saugt den besonders mit Schadstoffen belasteten Schlick vor allem in den Bremerhavener Hafenbereichen rund um die dortigen Schiffbaubetriebe auf. Anschließend fährt es zu der Deponie nach Rotterdam. Trotz der 24-stündigen Seereise sei dies nicht teurer als eine Lagerung in Bremen-Seehausen.

In der Vereinbarung mit Bremerhaven öffnet die Hafengesellschaft "Hafenbedrijf Rotterdam" laut Woltering die Spezialdeponie erstmals für einen ausländischen Interessenten. "De Slufter" ist eine riesige eingedeichte Grube. Seit 1987 wurde etwa die Hälfte des Gesamtvolumens von 150 Millionen Kubikmetern mit Schlick gefüllt.

Möglicherweise wird Hamburg dem Bremerhavener Beispiel folgen, sagte der Bremenports-Chef. Dort fallen jährlich bis zu vier Millionen Kubikmeter Hafenschlick an. Laut Woltering sind die Hamburger Lagerkapazitäten nahezu erschöpft. Die Hanseaten hätten deswegen schon nach Deponiemöglichkeiten in Bremen gefragt.

Das Angebot aus Rotterdam könne mittelfristig zu niedrigeren Lagerkosten führen, meint Woltering. Bremenports gibt jährlich rund zehn Millionen Euro für die Schlickentsorgung aus den Häfen in Bremen und Bremerhaven aus. Woltering schließt nicht aus, Bremerhavener Hafenschlick in einigen Jahren wieder in Nebenarmen der Weser zu verklappen. Die Schadstoffbelastung sei mittlerweile wesentlich geringer als noch vor wenigen Jahren. (dpa)

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