Bremen will im Logistikwettbewerb mit Partnern bestehen

03.04.2008 17:10 Uhr

Im Wettbewerb um Standorte für die boomende Logistikbranche will Bremen die Zusammenarbeit mit den Nachbarhafenstädten verstärken. „Wir müssen den Nordwesten gemeinsam voranbringen, um weltweit deutlich zu machen, dass der gesamte Norden Deutschlands noch Potenzial hat“, sagte Wirtschaftssenator Ralf Nagel (SPD) am Donnerstag vor Beginn des 3. Bremer Logistiktages.

Bremen. Dieses Ziel hat das Kompetenzzentrum Logistik Bremen (KLB) – ein Zusammenschluss von Land und Wirtschaft – in einem 60 Seiten starken Arbeitsplan formuliert. Wie mögliche Lösungen konkret ausschauen, soll nach Angaben des KLB Ende des Jahres ausgearbeitet sein. Das „Masterplan Logistik“ genannte Papier fordert neben der intensiveren Kooperation der Hafenstandorte Bremen, Bremerhaven und Wilhelmshaven vor allem Investitionen in die Infrastruktur des Hinterlandes. „Die Hinterlandanbindung ist unsere Achillesferse“, sagte Nagel. Würden Straßen, Schienen und Wasserwege nicht frühzeitig genug ausgebaut, laufe Bremen Gefahr, den Boom der Logistikwirtschaft zu verpassen. „Es knirscht bereits jetzt überall im Gebälk und selbst mutige Prognosen halten der Realität nicht mehr stand. Ersten Logistikunternehmen droht, Aufträge nicht mehr bedienen zu können“, sagte KLB-Mitglied Lutz Peper, Präses der Handelskammer Bremen. Ein Bündel an Bemühungen soll die Ziele der Logistikinitiative unterstützen. Dazu gehören eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft, ein Verkehrskonzept für den Überseehafen sowie gemeinsames Marketing. Mit der gemeinsamen Präsentation soll es Bremen und seinen Partnern auch gelingen, stärker von Töpfen des Bundes zu profitieren. Wenn erste Ergebnisse vorlägen, werde auch über mögliche Partnerschaften mit anderen Logistikinitiativen nachgedacht, sagte Nagel. Dazu zähle auch der Hafenstandort Hamburg. Das Wachstumspotenzial der als Jobmotor gepriesenen Branche, so hieß es bei Expertenvorträgen des Bremer Logistiktages, sei noch lange nicht ausgereizt. „20 bis 25 Prozent der deutschen Unternehmen sind das Thema Logistik noch gar nicht angegangen“, sagte Frank Straube, Leiter des Fachbereichs Logistik an der Technischen Universität Berlin. Die Logistik bildet nach Angaben der Branche die drittgrößte Säule der deutschen Wirtschaft – hinter dem Handel und der Automobilindustrie.

MEISTGELESEN


KOMMENTARE

SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

WEITERLESEN



NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.