Duisburg/Dortmund. In Europas größtem Kanalhafen in Dortmund hat der Güterumschlag um 9,2 Prozent angezogen. In Duisburg, dem größten Binnenhafen Europas, war das Plus von 5 Prozent die fünfte Steigerung in Folge. Auch in Köln und Düsseldorf gab es Steigerungen. Lediglich in Münster, wo 2006 die Kohleverschiffung wegen eines still gelegten Kraftwerks wegfiel, brach der Güterumschlag um mehr als 50 Prozent ein. Allein in Duisburg wurden in den öffentlichen Häfen der Duisburger Hafen und den sieben Privathäfen von Industrieunternehmen 50,6 Millionen Tonnen Güter verschifft. Rekordwerte seien beim Umschlag von Containern, Stahl und Autos erzielt worden, sagte Tobias Metten vom Duisburger Hafen. Bei der Importkohle seien die deutlichen Verluste des Jahres 2005 überkompensiert worden. Jubel auch in Neuss und Düsseldorf: „Das Jahr 2006 konnte für uns nicht besser laufen“, sagte der Vertriebs-Geschäftsführer der Neuss-Düsseldorfer Häfen, Rainer Schäfer. Beim Schiffsumschlag legten die Häfen um sieben Prozent auf 9,6 Millionen Tonnen zu. Mit den Eisenbahngütern zusammen kam es sogar zu einer Steigerung um 9,4 Prozent auf das Rekordergebnis von 15 Millionen Tonnen. Bei den Schiffscontainer gab es im Gegensatz zu anderen NRW-Häfen einen Rückgang. Der Dortmunder Hafen zog trotz zweier Sperrungen nach Lecks im Dortmund-Ems-Kanal eine positive Bilanz. Der Güterumschlag sei gegenüber dem Vorjahr um 9,2 Prozent auf 2,96 Millionen Tonnen gestiegen, teilte der Dortmunder Hafen mit. Damit seien genauso wie in Duisburg die Umschlagzahlen aus dem Jahr 2001 wieder erreicht worden, als zum letzten Mal Eisenerz umgeschlagen wurde. Im laufenden Jahr rechnet der Hafen mit mehr als drei Millionen Tonnen Güterumschlag. Im Jahr 2005 lag Dortmund gemessen an der Umschlagmenge auf Platz zwölf unter den deutschen Binnenhäfen. Rund jede dritte Tonne entfiel im vergangen Jahr auf Baustoffe. Deutlich stieg der Umschlag von Eisen und Stahl, Kohlen und Koks sowie Containern. „Der Container boomt und der Dortmunder Hafen profitiert davon“, hieß es. In den Kölner Häfen in Deutz, Niehl und Godorf wuchs der Umschlag um 2,9 Prozent im Vergleich zum Jahr 2005 auf 10,7 Millionen Tonnen. Dort löschten die Hafenarbeiter vor allem Erdöl, Baustoffe und chemische Erzeugnisse. Im kleinen Münsteraner Hafen am Dortmund-Ems-Kanal sieht es dagegen eher düster aus. Die Lastschiffe hätten nur noch 117.053 Tonnen Güter nach Münster gebracht, sagte Hafenmeister Ulrich Arndt. Dies bedeute einen Rückgang im Vergleich zum Jahr 2005 um 55,4 Prozent. Arndt führte das starke Minus vor allem auf den Wegfall der Kohleschiffe zurück. Das Kraftwerk der Stadtwerke Münster wird seit 2005 mit Gas betrieben. Im Jahr 2006 hätten die Binnenschiffer vor allem Baustoffe, Dünger und Eisen in Münster gelöscht.
Binnenschifffahrt boomt – klares Umschlagplus in NRW-Häfen
In den Binnenhäfen Nordrhein- Westfalens stehen die Ladekräne nicht still. Die meisten Häfen melden für das abgelaufene Jahr 2006 deutliche Steigerungen bei den Umschlagmengen.