Rom. Der ehemalige italienische Regierungschef Silvio Berlusconi hat sich für einen Verbleib der maroden Fluggesellschaft Alitalia in italienischen Händen stark gemacht. Italien dürfe Alitalia als nationales Aushängeschild nicht verlieren, sagte der konservative Berlusconi heute dem Fernsehsender „Sky TG24“. „Ich würde es gern sehen, dass (italienische) Unternehmer ein Konsortium bilden“, um die massiv angeschlagene Alitalia zu kaufen, fügte der aussichtsreiche Spitzenkandidat des Mitte-Rechts-Lagers bei den Parlamentswahlen am 13./14. April an. Er wies die Absicht von Air France-KLM zurück, bei einer Übernahme der Alitalia den Betrieb auf dem Flughafen Mailand drastisch verringern zu wollen. Der französisch-niederländische Konzern will vor einer Fortführung der Exklusivverhandlungen über eine Alitalia-Übernahme zunächst die neue Regierung in Rom abwarten. Der Generaldirektor von Air France-KLM, Pierre-Henri Gourgeon, hatte im Februar allerdings auch erklärt, dass trotzdem weiterhin daran gearbeitet werde, bis Mitte März ein verbindliches Angebot vorzulegen. Italiens zweitgrößte Fluggesellschaft Air One hatte auch mitbieten wollen, war damit aber vor Gericht abgeblitzt. Die italienische Regierung will mindestens 39,9 Prozent ihres 49,9-prozentigen Anteils an Alitalia verkaufen. Der Plan war von der inzwischen gescheiterten Mitte-Links-Regierung unter Ministerpräsident Romano Prodi vorangetrieben worden. (dpa)
Berlusconi: Alitalia sollte in italienischen Händen bleiben
Der ehemalige Ministerpräsident hofft auf ein italienisches Konsortium für die marode Fluggesellschaft als Übernahmekandidat