Bonn. Die Deutsche Post ist mit ihrer Expansion als globaler Logistikkonzern auf einem erfolgreichen Weg. Fast die Hälfte ihres Gesamtumsatzes erwirtschaftet die Post bereits im Ausland, wie die Geschäftszahlen zum 1. Quartal 2004 belegen, die das Unternehmen am Freitag in Bonn veröffentlichte. Der Post-Konzern musste bei leicht rückläufigem Briefgeschäft zwar Einbußen beim Gewinn hinnehmen. Dank eines guten Express- und Logistikgeschäfts im Ausland stieg aber der Umsatz in den ersten drei Monaten um 7,8 Prozent auf rund 10,5 Milliarden Euro (1. Quartal 2003: 9,8 Milliarden Euro). Die Tochter Postbank, die am 21. Juni an die Börse gehen soll, legt noch keine eigenen Quartalszahlen vor. Der Nettogewinn des Post-Konzerns lag in den ersten drei Monaten mit 441 Millionen Euro um 11,8 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (500 Millionen Euro). Auch beim Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITA) wurde mit 930 Millionen Euro das Vorjahresergebnis (951 Millionen Euro) trotz weiterer Einsparungen um 2,2 Prozent verfehlt. Das lag vor allem an einem geringeren EBITA-Ergebnis (minus 6,1 Prozent) beim gewichtigen Briefgeschäft, das aber nach wie vor den Löwenanteil beisteuert. Hier hätten sich auch Sondereffekte ausgewirkt. Abgesehen von Einmaleffekten habe sich das operative Geschäft insgesamt positiv entwickelt. Das Betriebsergebnis wie auch der Konzerngewinn lagen über den Erwartungen der Post wie auch der Analysten. Die Post halte auch an ihrer Erwartung fest, den operativen Gewinn (EBITA) im laufenden Geschäftsjahr um 5 bis 10 Prozent gegenüber 2003 (2,98 Milliarden Euro) zu steigern, sagte Finanzvorstand Edgar Ernst. „Damit blieben wir bei unserer Prognose, die ein positives Signal an unsere Aktionäre darstellt.“ Das Sparprogramm STAR trug mit 81 Millionen Euro zum Quartalsergebnis bei. Seit November 2002 wurden im Rahmen dieses Programms bereits 504 Millionen Euro eingespart. Bis zum Jahresende soll der kumulierte Ergebnisbeitrag mindestens 700 Millionen Euro erreicht haben. Nach der Übernahme der US-Logistikfirma Airborne stieg der Anteil des im Ausland erwirtschafteten Umsatzes im 1. Quartal um 20 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Das sind 45,7 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Bereich Express stieg mit einem satten Plus von 25,6 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro noch vor dem früher führenden Briefgeschäft zum Hauptumsatzträger auf. Auch im Logistiksektor zog der Umsatz deutlich um 10,8 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro an. (vr/dpa)
Bei der Deutschen Post zahlt sich globale Expansion aus
Konzern legt im Express- und Logistikgeschäft kräftig zu, aber der Briefbereich entwickelt sich schwächer