Bozen. Eine direkte Mitfinanzierung Bayerns werde nur in „symbolischem“ Umfang erfolgen, sagte Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) am Mittwoch nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA in Bozen. Deutschland beteilige sich als einer der Hauptzahler der EU bereits über diesen Weg am Bau des Tunnels. Die Landtags-CSU und Stoiber sind seit Dienstag auf Besuch im österreichischen Tirol und im italienischen Südtirol. Fraktionschef Joachim Herrmann kündigte an, die CSU wolle in Berlin massiv Druck für den Ausbau der Zubringerstrecken in Bayern machen. Der 55 Kilometer lange Eisenbahntunnel soll die Inntal-Autobahn und den Brennerpass von Auto- und LKW-Kolonnen entlasten. Die Fertigstellung war nach Angaben Herrmanns eigentlich für den Zeitraum zwischen 2015 und 2017 geplant. Wegen Verzögerungen wird sich die Eröffnung aber wahrscheinlich bis 2020 verschieben. Täglich benutzten 5500 LKW die Brenner-Autobahn - mit weiter steigender Tendenz. In Bayern müssten dringend die Strecken München-Mühldorf und München-Rosenheim-Kiefersfelden modernisiert werden. Die Finanzierung sei Sache des Bundes und der Deutschen Bahn. Über die Gesamtkosten des Projekts besteht nach wie vor Uneinigkeit. Manche Schätzungen gehen von einem zweistelligen Milliardenbetrag aus. Den Löwenanteil werden Italien und Österreich tragen.
Bayern will Brenner-Basistunnel nicht mitzahlen – macht aber Druck
Bayern will sich nicht direkt an der Finanzierung des Brenner-Basistunnels beteiligen, aber Druck für einen schnellen Bau des Milliardenprojekts machen.