Barroso will mit neuer EU-Kommission Reformtempo beschleunigen

13.08.2004 16:51 Uhr
Jacques Barrot

Neuer EU-Verkehrskommissar wird der Franzose Jacques Barrot, der zuvor mehrere Ministerämter bekleidete und zuletzt als Fraktionsvorsitzender der Chirac-Partei UMP amtierte

Brüssel. Die neue EU-Kommission soll unter ihrem Präsidenten José Manuel Barroso wieder zum Motor der Reformen werden und mehr auf die Bürger Europas zugehen. Das machte der Portugiese Barroso am Donnerstag in Brüssel deutlich, wo er die künftige Aufgabenverteilung unter seinen 24 Kollegen vorstellte. Neuer EU-Verkehrskommissar und einer der Vizepräsidenten der Kommission wird der Franzose Jacques Barrot. Der 1937 geborene Rechtsanwalt hat in seiner politischen Laufbahn untzer anderem mehrere Ministerämter bekleidet, war Staatssekretär für Wohnungsbau, Minister für Handel und Handwerk, Minister für Gesundheit und Sozialversicherung, und fungierte zuletzt unter dem damaligen Kabinett Juppé als Minister für Arbeit und Soziales. Vor seinem Gang nach Brüssel war Jacques Barrot Fraktionsvorsitzender der Chirac-Partei UMP. Zu Barrots europäischen Aufgaben zählt aus französischer Sicht insbesondere die Schaffung der geplanten Europäischen Agentur für maritime Sicherheit, um deren Sitz sich Frankreich bewirbt. Im staatlichen Pariser Rundfunk wollte sich Barrot am Freitag noch nicht über seine eigenen Prioritäten für seine neue Aufgabe äußern. Die links-stehende Zeitung Libération bezeichnete den verdienten UMP-Mann in einem ersten Kommentar als „Leichtgewicht“. In Wirtschaftsfragen bekommt der Deutsche Günter Verheugen eine führende Rolle. Der bisherige EU-Erweiterungskommissar Verheugen soll die Entscheidungen der Kommission mit Bedeutung für die Industriepolitik koordinieren. Er wird auch zuständig für die Raumfahrt und für die Überwachung des freien Warenverkehrs, eines Herzstücks der EU. Barrosos Team löst die bisherige Kommission unter Romano Prodi ab, deren Amtszeit am 31. Oktober endet. (dpa/jb)

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