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Bahnunternehmen kritisieren Vorstoß für 44-Tonnen-Regelung bei Lkw

05.11.2020 14:56 Uhr
Bahnunternehmen kritisieren Vorstoß für 44-Tonnen-Regelung bei Lkw
Der Verband sieht die gemeinsame Arbeit von Branche und Politik bei der Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr gestört (Symbolbild)
© Foto: Friso Gentsch/dpa/picture-alliance

Die im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen organisierten Spartenverteter sehen nicht nur den Klimaschutz in Gefahr, sondern auch Maßnahmen des Masterplans Schienengüterverkehr.

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Berlin. Die Güterbahnen im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) haben mit deutlicher Kritik auf den Vorstoß einiger Wirtschaftsverbände reagiert, die für eine Erhöhung des maximal zulässigen Gesamtgewichts für Lkw auf 44 Tonnen sind. Den Güterbahnen zufolge sei die Idee „klimapolitischer Irrsinn“. VDV-Vizepräsident Joachim Berends dazu: „Erklärtes Ziel der Bundesregierung ist es, mehr Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Dazu soll der Marktanteil des Schienengüterverkehrs bis 2030 von rund 19 auf 25 Prozent steigen. Mit größeren und schwereren Lkw wir dieses Ziel unerreichbar.“

Der Verband sieht dadurch zudem die gemeinsame Arbeit von Branche und Politik bei der Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr gestört. „Wir sind doch gerade durch die nun gemeinsam definierten und erarbeiteten Maßnahmen des Masterplans Schienengüterverkehr auf dem richtigen Weg, um mehr Güter über die Schiene zu transportieren. Damit erreichen wir nicht nur die Klimaschutzziele, sondern entlasten auch die Straße vom zunehmenden Lkw-Verkehr. Je schwerer die Lkw werden, desto höher sind die Folgekosten für den Straßenverkehr. Zu glauben, dass dadurch künftig weniger Lkw unterwegs sind, ist illusorisch. Im Gegenteil: es werden mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein, die dann auch noch mehr wiegen und die Straßen zusätzlich belasten“, sagt Berends. (ja)

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KOMMENTARE


Bulli1966

08.11.2020 - 08:40 Uhr

Vor allem die Rahmenbedingungen müssten doch erst einmal angeglichen werden. Insgesamt sind die Begleitkosten im Schienengüterverkehr einfach zu hoch. Allein die Trassenkosten fe km sind mindestens 300 x so hoch, wie auf der Straße. Hinzu kommen Kosten, die der Güterkraftverkehr nicht einkalkulieren muss, bspw. für Sozialräume an der Strecke, Übernachtungskosten mit Transfer per Taxi zum Hotel und die Einhaltung von Regelungen aus Tarifverträgen, die im Straßengüterverkehr schlicht nicht vorhanden sind. In der Summe führt dies zu einer absoluten Bevorzugung des Verkehrsträgers Straße, denn die wird von 80 Mio. Bundesbürgern bezahlt. Die Maut alleine ist nicht in der Lage den Instandhaltungsaufwand dort zu refinanzieren. Die meißten Bundesstraßen und alle Land- und Kommunalstraßen kommen ohnehin nicht in den Genuss von Finanzmitteln aus diesem "Töpfchen". Selbst auf Nebenstrecken fallen für die Bahn allerdings die Trassenkosten an. Durch die Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) müssen diese teilweise sogar noch teurer angeboten werden als Fernverkehrsstrecken. Dies liegt daran, dass die Bundesnetzagentur ein positives Geschäftsergebnis - aus dem sämtliche Kosten bereits herausgerechnet sind- vorraussetzt.


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