Berlin. Die Bahnlobby in Deutschland erwartet von einer neuen Bundesregierung die Neuausrichtung der Verkehrspolitik. „Stärker als bisher müssen in der Bundespolitik die arbeitsmarktpolitischen Chancen und die Energieeffizienzvorteile des Schienenverkehrs berücksichtigt werden“, verlangte Norbert Hansen, Vorsitzender der Allianz pro Schiene. Hansen, der auch Vorsitzender der Transnet-Gewerkschaft ist, sagte heute vor Pressevertretern in Berlin: „Wer vor dem Hintergrund der steigenden Benzin- und Dieselpreise die Abhängigkeit vom Öl verringern will, kommt an einer Pro-Schiene-Politik nicht vorbei“. Dies müssten „Jamaika-Koalitionäre genauso zur Kenntnis nehmen wie Großkoalitionäre“. Nach Hansens Angaben entfallen 30 Prozent des Endenergieverbrauchs in Deutschland auf den Verkehrssektor, wobei die Bahn bei gleicher Leistung im Personenverkehr nur halb so viel Energie wie der PKW benötige und im Güterverkehr lediglich ein Viertel so viel Kraftstoff wie der LKW. Auch müsse der Schienenverkehr in Deutschland stärker als Jobmotor gesehen werden. „900.000 Arbeitsplätze hängen an der Schienenbranche, die mit einem Jahresumsatz von 49 Milliarden Euro zu den Schlüsselbranchen Deutschlands gehört, aber bislang nicht immer als solche behandelt worden ist“, so Hansen. (tbu)
Bahnlobby fordert Neuausrichtung der Verkehrspolitik
Allianz pro Schiene erwartet von einer neuen Bundesregierung eine stärkere Berücksichtigung des Schienenverkehrs