Münster. Bahnchef Rüdiger Grube rechnet überall in Deutschland mit Protesten gegen große Schienenprojekte. „Wir stoßen bei der Errichtung von großen Bahn-Infrastrukturprojekten zunehmend auf Barrieren in der Öffentlichkeit", sagte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn am Mittwoch in Münster zur Eröffnung des Eisenbahn-Kongresses iaf.
Als Beispiele nannte Grube Stuttgart 21 und den Rheintal-Korridor zwischen Karlsruhe und Basel. Aber auch bei der neuen Fehmarnbelt-Querung zwischen Deutschland und Dänemark, der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München oder der sogenannten Y-Trasse zwischen Hamburg, Bremen und Hannover formiere sich enormer Widerstand. Es müsse gelingen, die Wichtigkeit dieser „dringend notwendigen Netzausbauten in Europa" besser zu kommunizieren.
Der oberste DB-Manager sprach sich am Rande des Kongresses für einen offensiven Umgang mit Großvorhaben aus. Die Bürger müssten motiviert werden, sich bei den Planungen einzubringen. „Meine Linie ist ganz klar: Mehr Beteiligung und nicht weniger Beteiligung. Mehr Kommunikation. Mehr Transparenz. Wir haben doch nichts zu verstecken." (dpa)