Berlin. Die Bahntochter DB Netz hat Kritik an ihrer Preispolitik zurückgewiesen. Die Trassenpreise seien in den vergangenen Jahren moderat gestiegen, alle Erhöhungen gälten für die Deutsche Bahn genauso wie für Wettbewerber, sagte ein Bahnsprecher heute in Berlin. Zuvor hatte die Tageszeitung „Financial Times Deutschland“ (FTD) berichtet, die DB Netz wolle ihre Preise bis 2011 um mindestens neun Prozent anheben. Sie nutze dabei die Tatsache, dass zahlreiche Details der staatlichen Regulierung des Schienennetz-Zugangs noch offen seien. Der Bahnsprecher wollte zur mittelfristigen Planung, auf die sich die Zeitung berief, nichts sagen. Es gebe aber über die bereits angekündigte Anhebung der Trassenpreise 2008 um 2,4 Prozent hinaus „keine konkrete Entscheidung“ über weitere Preiserhöhungen. Von 2001 bis 2007 habe die Netzsparte die Preise im Durchschnitt um 1,4 Prozent jährlich erhöht. Die Bundesnetzagentur habe bislang keinen Einspruch gegen Höhe und Struktur des Preissystems erhoben. Insofern sehe man auch dem angekündigten Gutachten der Regulierungsbehörde gelassen entgegen. Nach dem Bericht der FTD soll im Fernverkehr im vergangenen Jahr ein Fünftel der Züge verspätet ans Ziel gekommen sein. Gut 40 Prozent der Verzögerungen seien nach einem internen Bahn-Papier von Mängeln beim Schienennetz verursacht. „Die durch DB Netz verursachten Verspätungen müssen nachhaltig reduziert werden“, heiße es in der Unterlage. (dpa)
Bahn verteidigt höhere Trassenpreise
Interne Bahn-Untersuchung gibt offenbar Mängel im Schienennetz Schuld an Verspätungen