Hannover. Für den Bau der umstrittenen Y-Trasse hat Niedersachsen der Deutschen Bahn am Montag einen Planungsvorschuss von zehn Millionen Euro zugesichert. Damit soll die konkrete Planung der Schnellstrecke von Hannover Richtung Hamburg und Bremen weiter vorangetrieben werden, teilten Ministerpräsident David McAllister (CDU) und Bahnchef Rüdiger Grube mit.
Angesichts des stetig wachsenden Güterverkehrs habe der Bau der Y-Trasse für die Bahn höchste Priorität, sagte Grube. Die Verbindung soll auf den übrigen Strecken Platz für mehr Güterzüge schaffen. Bahn und Land kündigten außerdem an, alles für einen rechtzeitigen Ausbau der Bahnstrecke zum Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven in Bewegung zu setzen.
Die vor 20 Jahren ausschließlich für den ICE-Verkehr konzipierte Y-Trasse ist umstritten. Bei geschätzten Baukosten von inzwischen bis zu vier Milliarden Euro halten Gegner einen Ausbau bestehender Strecken für preiswerter sowie schneller realisierbar. Vor allem eine gemeinsame Nutzung der Schnellstrecke durch ICE- und Güterzüge verursacht Mehrkosten. Zwischen Hannover und Würzburg allerdings ist das Konzept getrennter Strecken für ICE- und Güterzüge bereits aufgegangen. Seitdem seit 1991 die ICE-Züge über die Neubaustrecke Hannover-Kassel-Würzburg fahren, ist auf der alten Strecke genügend Platz für Güterzüge freigeworden. (dpa)