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Bahn gesteht offenbar marodes Gleisnetz ein

26.02.2007 13:26 Uhr
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Brüchiges Schienensystem kann zur Gefahr für den Güterverkehr werden (Foto: ddp)

Bundesweit drohen Verspätungen: Verschleiß der Hauptstrecken macht fünf Milliarden Euro teuere Generalsanierung nötig.

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Berlin. Die Deutsche Bahn rechnet nach einem Bericht der Tageszeitung „Handelsblatt“ schon bald mit erheblichen Störungen ihres Schienenverkehrs. Die immer größer werdende Zahl schwerer Güterzüge habe den Verschleiß der Hauptstrecken derart beschleunigt, dass der Konzern jetzt in aller Eile eine Generalsanierung plane. Innerhalb von drei Jahren sollen rund fünf Milliarden Euro in das marode Netz gesteckt werden, zitiert das Blatt aus einem Strategiepapier der Bahn-Konzerntochter DB Netz AG. Ein Konzernsprecher wollte auf Anfrage keine Stellung dazu nehmen. Er kündigte zugleich eine Pressekonferenz „für den kommenden Donnerstag oder Freitag“ an. Ab dem Frühjahr würden zahlreiche Baustellen bundesweit zu Einschränkungen und Verspätungen im Personen- und Güterverkehr führen, heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Besonders betroffen sei die Nord-Süd-Route von Hamburg über Frankfurt nach Basel. Die Hauptstrecken in der alten Bundesrepublik seien zuletzt vor 30 Jahren umfassend erneuert worden. Diese Infrastruktur sei inzwischen im Wortsinn „abgefahren“, sagte ein Bahn-Manager. Die Generalsanierung der westdeutschen Infrastruktur sei deshalb nicht früher möglich gewesen, weil in den vergangenen Jahren überwiegend die noch weitaus marodere Infrastruktur Ostdeutschlands saniert werden musste. Um die Gleiserneuerung zügig mit großen Baumaschinen vornehmen zu können, würden selbst wichtige Fernverkehrsstrecken für mehrere Wochen nur eingleisig befahrbar sein. Während der Sperrzeiten müssten Züge umgeleitet oder zum Teil auch eingestellt werden, heißt es in dem Strategiepapier. Das Papier der DB Netz nennt als „Haupt-Engpasskorridore“ die Strecken zwischen Hamburg und Hannover, Bebra über Fulda nach Frankfurt sowie die Trasse Frankfurt über Karlsruhe nach Basel. Dort führen innerhalb von 24 Stunden bis zu 375 Züge. Damit liege der Verkehr auf bestimmen Abschnitten bereits bis zu 35 Prozent über der berechneten Streckenkapazität. Dennoch erwartet die Bahn, dass die Nachfrage auf den Kernstrecken des Netzes bis 2015 noch einmal um weitere 25 Prozent steigen werde.

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