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Bahn erneuert Schienennetz – vorübergehend längere Fahrzeiten

02.03.2007 16:04 Uhr

Bahnreisende müssen sich in diesem Jahr auf Grund von umfangreichen Gleisbauarbeiten an den Hauptstrecken vielerorts auf längere Fahrzeiten einstellen.

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Berlin. Die Deutsche Bahn kündigte am Freitag bei der Vorstellung ihres Sanierungsprogrammes „ProNetz“ an, dass etwa 5.500 Kilometer Schienen gewechselt und über 2.000 Weichen ausgetauscht werden. Dafür müssten einige Strecken für Tage oder Wochen halbseitig gesperrt werden, sagte der zuständige Infrastruktur-Vorstand Stefan Garber. Dort würden die Arbeiten rund um die Uhr laufen. Für insgesamt 28 Baukorridore werde es eigene Baufahrpläne geben. Insgesamt wende die Bahn in diesem Jahr für die Instandhaltung der Eisenbahninfrastruktur etwa 1,67 Milliarden Euro auf (2006: 1,65 Milliarden Euro). Die Bahn wies erneut Vorwürfe des Bundesrechnungshofs zurück, sie habe die Pflege des 34.000 Kilometer umfassenden Gleisnetzes vernachlässigt. „Um etwas klar zu machen: Wir haben kein marodes Schienennetz“, sagte Garber. Die Bahn werde auch in Zukunft das für sichere Schienenwege notwendige Geld ausgeben. Der Vorstand wies Spekulationen zurück, bei der Bahntochter DB Netz könnten 12.000 Stellen gestrichen werden. „Das ist Unsinn“, sagte Garber. Den Netzzustandsbericht 2006 will die Bahn Ende März dem Bundesverkehrsministerium übergeben. Auch private Gütertransporteure hatten der Bahn Versäumnisse angelastet, die zu Langsamfahrstellen im Netz geführt hätten. Nach den Worten Garbers hat die Bahn bereits seit Mitte 2005 an dem Sanierungskonzept gearbeitet, das vor allem auf seit gut 30 Jahren nicht mehr erneuerten Hauptstrecken und an Verkehrsknoten mehr als 3000 große Baumaßnahmen vorsieht. Von März bis Oktober sollen sich die Arbeiten in 28 Korridoren konzentrieren. Einer davon ist etwa die Bahntrasse zwischen Hamburg und Hannover, wo 28 Kilometer Gleise ausgetauscht werden müssen. Einzelheiten zu den Baumaßnahmen, geplanten Streckensperrungen, Umleitungen und Fahrplaninformationen will die Bahn bis Ende März auf regionalen Pressekonferenzen bekannt geben. Garber verwies darauf, dass die Bahn für die Instandhaltung ihrer Infrastruktur in diesem Jahr nicht viel mehr Geld aufwende als 2006. Für die geplanten Mehrausgaben für die Gleiskörpersanierung könnten Mittel umgeschichtet werden, da etwa für Sicherheitstechnik oder Energiekosten nicht mehr so viel Geld ausgegeben werden müsse. Mit dem „ProNetz“-Programm will die Bahn ihr Schienennetz fit für den erwarteten weiteren Anstieg vor allem des Güterverkehrs machen. Hoch belastetet ist vor allem das Rheintal und die Nord-Süd-Route über Fulda nach Frankfurt/Main oder Österreich. Auf der Strecke Hamburg-Hannover beträgt die aktuelle Auslastung nach den Worten Garbers bis zu 121 Prozent, zwischen Karlsruhe und Basel bis zu 133 Prozent. „Wir haben keine Nachtpausen und keine Zeitpuffer mehr, das heißt, wir fahren schon jetzt an der Kapazitätsgrenze“, sagte Garber. Die Bahn wolle aber auch den bis 2015 prognostizierten Zuwachs im Schienenverkehr um bis 26 Prozent bewältigen können.

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