München. Der Vorschlag von Bayerns Innenminister Günther Beckstein (CSU) zur Einführung einer Autobahnmaut für PKW stößt auch in der eigenen Partei auf Bedenken. Man müsse sich diesem Thema „sehr, sehr vorsichtig“ nähern, warnte CSU-Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann heute in München. „Ich sage nicht Nein, aber ich bin auch weit entfernt davon, Ja zu sagen.“ Beckstein hatte gestern im CSU-Vorstand erneut dafür plädiert, neben Lastern auch die anderen Autofahrer mit einer Maut zu belegen. Konkret schlug er eine 100-Euro-Vignette vor, im Gegenzug solle die Mineralölsteuer um acht Cent pro Liter gesenkt werden. So soll der Tank-Tourismus an der Grenze zu Österreich und zu Tschechien gestoppt werden. Dort kostet ein Liter Super derzeit 20 bis 25 Cent weniger als in Deutschland. Nach Angaben von Herrmann ist die Meinungsbildung zum Thema „Pickerl“ noch nicht abgeschlossen. „Da gibt es viel Für und Wider“, sagte er. Zunächst müsse die vom Parteivorstand eingesetzte Arbeitsgruppe die unterschiedlichen Konzepte sorgfältig prüfen. Einen Ausgleich nur für die Bewohner der grenznahen Landkreise lehnte der Fraktionschef ab. Dagegen habe Becksteins Vorschlag den Vorteil, „dass er zumindest mal in sich halbwegs schlüssig und logisch ist“. (dpa/tz)
Autobahnmaut für PKW bleibt in der CSU umstritten
Arbeitsgruppe muss unterschiedliche Konzepte vor Entscheidungsfindung prüfen