Wer gehofft hat, mit der Studie zu den 25-Meter-LKW würde Klarheit in die Debatte kommen, der sieht sich getäuscht. Es zeichnet sich jedoch ab, dass abseits aller Diskussionen um Sicherheit oder Befahrbarkeit die Zukunft der überlangen Trucks von der Beantwortung dreier Fragen abhängt. Die erste: Wie stark wird der Schienengüterverkehr durch die Zulassung der EuroCombi beeinträchtigt? Hierzu liefert die zweite vom Bundesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Studie nur bedingt Aussagen. Zum einen, weil ausschließlich der Kombinierte Verkehr und nicht der gesamte Schienengüterverkehr untersucht wurde. Zum anderen hatten die Autoren – wie sie selber betonen – nur 2,5 Monate Zeit. Daher waren sie gezwungen, zahlreiche Annahmen zu treffen, die man durchaus in Zweifel ziehen kann. Eng verbunden mit dieser Problematik ist die zweite Frage: Welche Auswirkungen hat die Einführung der 25-Meter-Trucks auf die Umwelt? Hierzu liegen viele Einzelergebnisse, aber bislang keine seriösen, umfassenden Erkenntnisse vor. Eines ist jedoch klar: Die sich verschärfende Debatte um die CO2-Emissionen wird auch die Entscheidung über den EuroCombi maßgeblich beeinflussen. Die dritte Frage betrifft das liebe Geld. Mit der Zulassung von 60-Tonnern wären Investitionen in Höhe von vier bis acht Milliarden Euro für die Ertüchtigung der Autobahnbrücken verbunden. Es ist kaum anzunehmen, dass die Bundesregierung sich bereit erklärt, für ein derart strittiges Projekt solch hohe Summen aufzubringen. Also müsste die Wirtschaft ran, zum Beispiel über eine höhere LKW-Maut. Ob sie dazu tatsächlich bereit wäre? Das könnte dann doch das Aus für die 60-Tonner bedeuten – nicht jedoch für die 25-Meter-Trucks. Denn denkbar wäre ein Kompromiss in Form überlanger LKW mit 40 Tonnen. Es darf also munter weiter diskutiert werden. Michael Cordes Redakteur
Aus für 60-Tonner?
Der Kommentar der Woche von Michael Cordes, Redakteur