Rom. Air France-KLM beharrt auf einem Stellenabbau bei der angeschlagenen Fluggesellschaft Alitalia. Um die Airline zu retten, sei eine Kürzung von 2100 Arbeitsplätzen nötig, hieß es in neuen Unterlagen, die die französisch-niederländische Gruppe heute den italienischen Gewerkschaften vorlegte. Insgesamt 1500 Arbeitsplätze sollen bei Alitalia und 100 bei Mitarbeitern im Ausland gestrichen werden, hieß es in dem neunseitigen Schriftstück. Weitere 500 Arbeitsplätze werden den Plänen zufolge bei der für die Bodendienste zuständigen Gesellschaft AZ Service wegfallen, jedoch sollen diese bei Air France-KLM eine neue Anstellung finden. Die gleichen Zahlen hatte Air France-KLM bereits bei ihrem Kaufangebot Mitte März genannt.
„Mehr können wir in punkto Stellenabbau nicht machen, sonst werden die Grundlagen unseres ganzen Projektes für Alitalia infrage gestellt“, erklärte der Chef der Gruppe, Jean-Cyril Spinetta. Air France-KLM strebe für Alitalia eine „Strategie des Wachstums und der Rentabilität“ an. Der Präsident der Pilotengewerkschaft Anpac, Fabio Berti, sagte, der Plan sei inakzeptabel. „Das neue Dokument beinhaltet keine wesentliche Neuerung, für uns ist das Kapitel damit beendet, wir machen da nicht mit.“ Berti kündigte an, seine Gewerkschaft werde lieber einen Konkurs der Airline in Kauf nehmen, als um jeden Preis die Offerte von Air France-KLM zu akzeptieren.
Air-France-KLM will dem neuen Vorschlag zufolge die Flotte der Italiener um 37 Passagiermaschinen und drei Fracht-Flugzeuge reduzieren. Die Cargosparte der Alitalia soll zudem ab 2010 ganz stillgelegt werden.
Das neue Dokument sollte als Basis dienen, um neue Verhandlungen zu den einzelnen Themen der Kaufofferte aufzunehmen. Die Frist für die Verhandlungen soll am 31. März auslaufen. Der italienische Staat will mindestens 39,9 Prozent seiner insgesamt 49,9-prozentigen Beteiligung an der maroden Alitalia verkaufen. Der ausgehandelte Kaufvertrag mit Air France-KLM steht aber unter dem Vorbehalt, dass die Gewerkschaften ihre Zustimmung erteilen. (dpa)