ADAC-Test: Deutsche Autobahn-Baustellen im europäischen Spitzenfeld

24.08.2005 15:54 Uhr
baustelle
© Foto: ADAC

In einer Testreihe überprüfte der ADAC 50 Baustellen in elf Ländern. Nur ein Bauabschnitt erreichte die Note „sehr gut“

München. Deutsche Autobahn-Baustellen zählen laut ADAC zu den sichersten in ganz Europa. Erstmals testete der Verkehrsclub in elf europäischen Ländern 50 Baustellen. Die nach ADAC-Ansicht sicherste Baustelle befindet sich demnach in Österreich auf der Westautobahn (A1) bei Traun, diese erreichte als einzige geprüfte Baustelle das Urteil „sehr gut“. Schlusslicht bildet eine Baustelle auf der spanischen M30 nahe Madrid. Die neun getesteten Autobahn-Baustellen in Deutschland schnitten überwiegend mit „gut“ ab. „Wie weit Europa noch von einer im Interesse der Verkehrssicherheit notwendigen Harmonisierung entfernt ist, zeigen die Ergebnisse, die je nach Land stark variieren“, so Erhard Oehm, ADAC-Vizepräsident. „Die Hälfte der getesteten Streckenabschnitte erreichte nur ein bescheidenes ausreichend.“ Insgesamt liegt Deutschland im internationalen Vergleich hinter Österreich auf dem zweiten Platz. Testverlierer unter den elf Ländern ist Spanien, auch Italien landet auf einem hinteren Platz. Hier bemängelten die ADAC-Tester insbesondere die gefährliche Verkehrsführung mit steilen Fahrspurwechseln. Weitere Kritikpunkte waren unter anderem unübersichtliche Beschilderung, verwirrende Spurführung, fehlende Pannenbuchten sowie gefährliche Ein- und Ausfahrten. Von den neun getesteten deutschen Baustellen schnitten sieben mit der Note „gut“ ab, zwei mit „ausreichend“. Die ADAC-Tester bewerteten zwei Baustellen auf der A7 bei Göttingen und der A1 bei Hamburg am besten, zwei auf der A9 bei Bayreuth und Hermsdorf am schlechtesten. „Trotz knapper Mittel gibt es genügend Baustellen auf deutschen Autobahnen, im Schnitt müssen Autofahrer alle 30 Kilometer mit einer Baustelle rechnen“, so Oehm. Beim Testsieger Österreich lobte der ADAC die gute Abgrenzung der Fahrbahnen von Gegenverkehr und Baustellenbereich, die Ausstattung mit Pannenbuchten sowie die Information der Autofahrer über die Restlänge der Baustelle. Zudem seien zwei der untersuchten Baustellen als Pilotprojekte so gestaltet, dass ein Tempolimit von 100 Stundenkilometern gilt, welches für zügiges vorankommen sorgt. Trotzdem bleibt das Fazit des ADAC: Schwächen gibt es fast überall. (sb)

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