Hamburg. Der KFZ- und Transportversicherer Kravag-Logistic hat sowohl im Geschäftsjahr 2017 als auch in den ersten fünf Monaten 2018 neue Kunden gewonnen und seine Beitragseinnahmen überdurchschnittlich gesteigert. Abzüglich aller Steuern erzielte der Spezialversicherer innerhalb der R+V-Gruppe einen Jahresüberschuss von 19,5 Millionen Euro (2016: 19,3 Millionen Euro). Edgar Martin, Vorstandsvorsitzender der Kravag-Gesellschaften, betonte bei der Delegiertenversammlung am Donnerstag in Hamburg: „Unser Erfolgsrezept für den nachhaltigen Erfolg der Kravag-Gesellschaften ist unsere konsequente Kundenorientierung und die hervorragende Zusammenarbeit mit unseren Vertriebspartnern.“
Bei den gebuchten Bruttobeiträgen legte die Kravag-Logistic im vergangenen Geschäftsjahr um 4,2 Prozent auf rund 851 Millionen Euro überdurchschnittlich zu. Die mit Abstand größte Sparte, die Kraftfahrtversicherung, wuchs mit einem Plus von 5,7 Prozent besonders stark auf 687 Millionen Euro. Insgesamt kletterte der Bestand an versicherten Fahrzeugen um über 33.000 auf 634.000. Auch die Sparte Transport entwickelte sich mit einem Plus von 2,5 Prozent bei den gebuchten Beiträgen gut. Größter Treiber ist hier die Verkehrshaftungsversicherung.
Schadenabwicklung ist teurer geworden
Mit 754,5 Millionen Euro erhöhte sich der Schadenaufwand in 2017 gegenüber dem Geschäftsjahr zuvor um 3,8 Prozent. Im Fuhrparkbereich war die durchschnittliche Schadenhöhe etwas höher als im Vorjahr. Hier machen sich laut dem Spezialversicherer die stetig steigenden Reparaturkosten bei den technisch hoch komplexen modernen Fahrzeugen bemerkbar. Die Schaden-Kosten-Quote (Combined Ratio) sank leicht und lag mit 98,7 Prozent (2016: 99,3 Prozent) weiter unter 100 Prozent.
„Maßgeblich zum erfolgreichen Geschäftsjahr beigetragen haben erneut unsere langjährigen Vertriebspartner in den Straßenverkehrsgenossenschaften und in den Verkehrsverbänden“, fasste der Vorstandsvorsitzende Martin das Erfolgsrezept am Donnerstag zusammen.
Spezialversicherer in 2018 gut gestartet
In den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres verzeichnete die Kravag-Logistik nach eigenen Angaben erneut ein starkes Wachstum. Der versicherte Fahrzeugbestand stieg demnach um 18.000 auf 652.000 versicherte Fahrzeuge. Damit erhöhten sich auch die Beitragseinnahmen um 4,6 Prozent auf 443 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Wenn sich die Großschäden in Grenzen halten, ist Edgar Martin ist optimistisch, dass der Kfz- und Transportversicherer auch das Jahr 2018 wieder erfolgreich abschließen wird.
Auf die Veränderungen der Transport- und Logistikbranche will die R+V-Tochter mit neuen Versicherungskonzepten reagieren. In Kürze bietet der Spezialversicherer im Rahmen der Kravag-Logistic-Police Versicherungsschutz für KEP- und Kurierdienste, die Waren mit Lastenrädern ausliefern. Auch für Besitzer von E-Lkw hat die Kravag-Logistic nach eigenen Angaben passende Angebote entwickelt, die insbesondere Ladegeräte und Akkumulatoren absichern.
Der Spezialversicherer will seine Kunden auch bei der Suche nach sichereren Parkplätzen künftig unterstützen und damit helfen, den Ladungsdiebstahl einzudämmen. Derzeit erprobt er eine europäische Parkplatz-App, die um sichere Lkw-Parkplätze ergänzt wird, die sich Kravag-Kunden gegenseitig zur Verfügung stellen. Über die App sollen die Unternehmen dann sehen, auf welchem Betriebshof an der Route noch ein Platz für ihr Fahrzeug frei ist.
Hans Wormser scheidet nach 25 Jahren aus
Nach 25-jähriger Tätigkeit im Kravag-Aufsichtsrat endete am das Mandat von Hans Wormser als Aufsichtsratsvorsitzender der Kravag mit dem Ablauf der diesjährigen Delegiertenversammlung turnusgemäß. Aus Altersgründen scheidet langjährige LBT-Präsident und BGL-Vizepräsident zu diesem Zeitpunkt aus dem Aufsichtsrat aus. Für seine großen Verdienste um die Kravag wurde dem Unternehmer aus Herzogenaurach die Kravag-Ehrennadel in Gold verliehen. Neuer Vorsitzender wird Horst Kottmeyer, sein bisheriger Stellvertreter und Unternehmer aus Bad Oeynhausen. (ag)