-- Anzeige --

Commerzbank zieht sich aus Schiffsfinanzierung zurück

28.06.2012 10:49 Uhr
Commerzbank zieht sich aus Schiffsfinanzierung zurück
Die Commerzbank will sich stärker aufs Kerngeschäft konzentrieren
© Foto: dapd/Thomas Lohnes

Die Reeder sind überrascht und fürchten negative Folgen für den Schifffahrtsstandort.

-- Anzeige --

Hamburg. Ein herber Schlag für den Schifffahrtsstandort Deutschland. Die Commerzbank, bislang einer der weltweit bedeutendsten Schiffsfinanzierer, gibt diesen Geschäftsbereich vollständig auf. Damit ist sie neben der HSH Nordbank, bislang noch der größte Schiffsfinanzier der Welt, die zweite wichtige deutsche Bank, die sich bei der Schiffsfinanzierung neu ausrichtet. Der Bank-Vorstand fällte die Entscheidung vor dem Hintergrund der „weiterhin unsicheren Situation auf den Finanzmärkten, der Verschärfung der Staatsschuldenkrise sowie der zunehmenden regulatorischen Belastungen“. Man wolle sich auf „nachhaltig profitables Kerngeschäft fokussieren und Risiken sowie Kapitalbindung“ weiter minimieren. Die Schiffsfinanzierung solle „in das neue Abbausegment Non Core Assets (NCA) übertragen werden. Auch der gewerbliche Immobilienfinanzierung kehrt die Commerzbank aus den gleichen Gründen den Rücken.

Die Entscheidung der Bank löste beim Verband Deutscher Reeder (VDR) in Hamburg tiefe Bestürzung und Unverständnis aus. „Dieser Schritt widerspricht allen bisherigen Verlautbarungen der Bank“, erklärte Ralf Nagel, geschäftsführendes Präsidiumsmitglied, in einer ersten Reaktion. Dabei habe das Kreditinstitut noch am 11. Juni auf dem Hamburger Schifffahrtsdialog nichts dazu verlauten lassen. Nagel befürchtet, dass der Ausstiegsbeschluss „erhebliche Folgen für den Schifffahrtsstandort Deutschland haben“ wird. Konkret: Beim VDR befürchtet man, dass weitere Banken diesem Beispiel folgen werden. Nagel betonte, dass die vor allem durch mittelständische Unternehmen getragene deutsche Reederei-Branche „gerade in der jetzigen Situation“ erwarte, dass wichtige Partner wie die Banken „Kurs halten“. Weiter appellierte Nagel: „Eine mit Steuergeldern unterstützte und im Teilbesitz des Staates befindliche Bank kann sich nicht von heute auf morgen aus einem für den Standort Deutschland strategisch wichtigen Geschäftsbereich verabschieden.“ (eha)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.