Berlin. Das Bundesverkehrsministerium will durch die Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) deutlich einsparen. „Wir legen Aufgabenbereiche zusammen und reduzieren die Anzahl der Behörden von derzeit 53 auf dann 34“, teilte Ressortchef Peter Ramsauer (CSU) mit. Dadurch würden die Verwaltung und der Erhalt der Wasserstraßen effizienter organisiert .Für die Umsetzung seien acht Jahre geplant. Bei der Reform fallen bundesweit die sieben Wasser- und Schifffahrtsdirektionen weg und werden in einer Generaldirektion in Bonn zusammengefasst. Sie sollen als Außenstellen erhalten bleiben. Bis 2020 soll bei den Behörden die Zahl der Stellen von 12.500 auf unter 10.000 reduziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen würden nicht ausgesprochen, sagte Ramsauer.
Bestandteil der Reform ist auch eine Kategorisierung der Wasserstraßen in A bis C und „Sonstige“. Kategorie A bedeutet ein jährliches Frachtaufkommen von mehr als fünf Millionen Tonnen. Dazu gehören zum Beispiel der Rhein, Main, Mosel, Mittellandkanal und Main-Donau-Kanal. Kategorie B umfasst drei bis fünf Millionen Tonnen und C darunter. „Sonstige“ sind Gewässer, auf denen im wesentlichen Wassertourismus betrieben wird. Noch nicht eingestuft sind Elbe, Saale und der südliche Teil der Donau, da noch das Ergebnis von Gutachten abgewartet werden soll. Ramsauer plädierte dafür, die Elbe verstärkt als Güterverkehrsweg zu nutzen. Das Deutsche Verkehrsforum begrüßte die Reform. Die neue vereinfachte Kategorisierung rücke den Netzcharakter der Wasserstraßen stärker in den Vordergrund, betonte Präsidiumsmitglied Detthold Aden. Der Maritime Koordinator der SPD-Bundestagsfraktion, Uwe Beckmeyer, erklärte, der Minister setze mit seiner Reform die Schifffahrt und die verladende Wirtschaft „massiv unter Druck“. Der Bund begebe sich dauerhaft in die Abhängigkeit privater Anbieter, die künftig die Preise diktieren könnten.
Eine Netzkarte mit der geplanten Kategorisierung der Wasserstraßen können Sie hier als PDF-Dokument herunterladen.(jök)