Halle. In Sachsen-Anhalt wird eine weitere Zunahme bei der Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte erwartet. „Das Problem wird auf absehbare Zeit nicht lösbar sein“, sagte Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) heute in Halle bei der Vorstellung des Immissionsschutzberichtes. Der EU-Grenzwert für Feinstaub erlaubt eine Überschreitung des Tagesgrenzwertes von 50 Mikrogramm Feinstaub je Kubikmeter Luft an höchstens 35 Tagen im Jahr. In Magdeburg wurden 2006 bislang an 41 Tagen und in Aschersleben an 43 Tagen Überschreitungen registriert. Weitere Verstöße gegen die EU-Richtlinie werden 2006 insbesondere für Halle, derzeit 33 Überschreitungstage und für Wittenberg (35) erwartet. Kritisch kann es im Oktober, November und Dezember werden, hieß vom Landesamt für Umweltschutz in Halle. Der Großteil des schädlichen Feinstaubs stammt laut Wernicke aus dem Straßenverkehr. Eine weitere Quelle seien marode Industrieanlagen in Osteuropa, durch die bestimmte Wetterlagen nach Sachsen-Anhalt gelangten. Auch austauscharme Wetterlagen ließen sich nicht durch lokale Aktionspläne bekämpfen. Im Vorjahr wurden in drei Städten, in Wittenberg (42), in Halle (51) und in Aschersleben (38) eine überhöhte Zahl von Grenzwertüberschreitungen festgestellt. Wernicke verwies darauf, dass sich die Kommunen mit Aktionsplänen bemühen, die Feinstaubbelastung zu reduzieren, etwa durch Umgehungsstraßen, Verkehrsberuhigung, intensivere Straßenreinigung oder Sperrungen für Lastwagen. (dpa/sb)
Sachsen-Anhalt: Zunahme der Feinstaubbelastung
Umweltministerin Petra Wernicke: Feinstaubproblem auf absehbare Zeit nicht lösbar