Wer in diesen Tagen Prognosen und Statistiken liest, hat wenig Grund zur Freude. Die Frachtraten stürzen weiter ins Bodenlose: Auf der Rennstrecke von Asien nach Europa sind die Containerraten innerhalb von drei Monaten um 42 Prozent gefallen, der VR-Index weist einen durchschnittlichen Rückgang der Transportpreise im Straßengüterverkehr von 2,54 Prozent allein im ersten Quartal 2009 aus – und das trotz kräftiger Erhöhung der LKW-Maut. 400 Containerschiffe liegen bereits auf, weitere 400 stehen kurz davor, DB Schenker Rail hat im 1. Quartal 35.000 Güterwaggons aus dem Verkehr gezogen, das sind 30 Prozent der Flotte. 5000 LKW-Spediteure stehen vor dem Aus und 80.000 Arbeitsplätze im Straßengüterverkehr auf dem Spiel. Es ist eine Statistik des Grauens und Zahlen machen Stimmung. Schlechte Stimmung genauer gesagt. Die Logistikbranche hat 2009 längst abgehakt; Kapazitäten stilllegen und durchhalten heißt die Devise.
Aber Stimmung macht auch Zahlen. Die Messe Transport Logistic, in besseren Zeiten einmal „Fest der Spediteure“ getauft, war schon immer das Stimmungsbarometer der Branche. Die Transport Logistic wird in diesem Jahr mehr denn je zeigen, wo die Branche wirklich steht.
Anita Würmser, Chefredakteurin VerkehrsRundschau